Kailas Mahadevan

Shownotes

Zur Person

Kailas bei Instagram

Übersicht Filme und Aktivitäten im Profil bei Crew United

Showreel von Kailas Mahadevan

Kurzfilm Bambirak (2020), Regie Zamarin Wahdat, Ausschnitt

Klosterschule Hamburg (Wikipedia)

Bullenhuser Damm (Wikipedia)

Fernsehbeitrag: Die Kinder vom Bullenhuser Damm (ARD Mediathek)

Beispiele Impro-Film

Das Begräbnis (Wikipedia)

Das Fest der Liebe (Wikipedia)

Lernangebote im Gespräch

Leadrship with Reflection

Improvisation

Was ist Geld?

Weitere Lernangebote, die Kailas interessant fand

Selbstmanagement

Abenteuer Rechtsmedizin

Innovatives Filmemachen

Credits

Moderation: Nicola Wessinghage und Christian Friedrich

Musik: Jakob Kopczynski

Produktion: Christian Friedrich

Die Angebote zum Selbstlernen auf der Online-Plattform der Hamburg Open Online University stehen allen Interessierten frei zur Verfügung.

Um unsere Lernangebote zu nutzen, brauchst du weder zu studieren noch bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Schau einfach online vorbei. Unsere Internetadresse ist www.hoou.de

Feedback, Anregungen und Kommentare zum Podcast erreichen uns per E-Mail unter waswillstduwissen@haw-hamburg.de

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Dritte Stimme: Du hörst Hamburg. Was willst du wissen? Ein Podcast der Hamburg Open Online University.

Dritte Stimme: Menschen aus Hamburg sprechen über ihre Lebens- und Lernwege.

Kailas: Das war tatsächlich auch schwierig in Deutschland, ohne einen Zettel und Stempel

Kailas: irgendwie in einem Beruf zu arbeiten.

Nicola: Ja, das kann ich mir vorstellen.

Kailas: Und wenn man dann nicht vom Theater kommt und irgendwelche renommierten Häuser

Kailas: hatte auf seiner Vita und Stempel und Zettel, dass man das gemacht hat,

Kailas: da gab es halt schon auch so eine Art Ausgrenzung für die Filmeleute. Also war anders.

Nicola: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Mein Name ist Nicola Wessinghage

Nicola: und Hamburg, das ist heute der Schauspieler Kailas Mahadevan.

Nicola: Kailas ist 1978 in Hamburg geboren und lebt bis heute hier.

Nicola: Er spielt aktuell den Rechtsmediziner im Ludwigshafener Tatort,

Nicola: war neben Klaas Häufer Umlauf drei Jahre lang in einer Hauptrolle in der Flughafen-Sitcom

Nicola: Check Check zu sehen, genau wie in der finalen Staffel Pastewka oder auch in der Sesamstraße.

Nicola: Kailes Mahadevan arbeitet seit über 20 Jahren als Schauspieler und hat mittlerweile

Nicola: in mehr als 150 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt.

Nicola: Darunter auch die ARD-Miniserie The Next Level und die RTL Plus-Podcast-Verfilmung Zeitverbrechen.

Nicola: Auch in großen Kinospielfilmen war er zu sehen, zum Beispiel in Til Schweigers

Nicola: Fortsetzung von Manta Manta, im Kino-Kinderfilm Lucy ist jetzt Gangster oder

Nicola: auch in dem mehrfach ausgezeichneten Kinospielfilm Sterben von Matthias Glasner.

Nicola: Der Kurzfilm Bambirak von Samarin Wadad, in dem Kailas eine der beiden Hauptrollen

Nicola: spielte, wurde 2021 beim international bekannten Sundance Film Festival sogar

Nicola: als bester internationaler Kurzfilm ausgezeichnet.

Nicola: Kailas hat uns mitgenommen auf eine Tour durch sein Leben in diesem Gespräch

Nicola: und mich hat wirklich ziemlich beeindruckt, wie er bei den vielen Aufs und Abs

Nicola: dass gerade in seinen jungen Jahren nach der Schule offensichtlich die Zuversicht

Nicola: und auch vor allem die Neugier nie verloren hat.

Nicola: Vermutlich hat dazu auch eine wirklich tolle Schule beigetragen,

Nicola: die ihm viel mitgegeben hat.

Nicola: Und vielleicht ist das wiederum der Grund, warum Kailas bis heute so viel verstehen und lernen will.

Nicola: Er war auch der erste Gast, der sich nicht so richtig entscheiden konnte und

Nicola: mir statt drei gleich sechs Lernangebote aus der HU genannt hat.

Nicola: Gesprochen haben wir dann über drei und auch das hat schon viel Gesprächsstoff

Nicola: geliefert. Und zum Mitnehmen auch immer wieder mal ein paar schöne Zitate.

Nicola: Hamburg, das ist heute Kailas Mahadevan, Schauspieler aus Hamburg und mein Name

Nicola: ist Nicola Wessinghage.

Nicola: Wir freuen uns sehr, dass wir dich heute im Podcast zu Gast haben. Herzlich willkommen.

Kailas: Hi Nicola, ich freue mich auch. Ich bin ein bisschen aufgeregt,

Kailas: da dies tatsächlich der allererste Podcast ist, bei dem ich jemals mitmache.

Nicola: Ja wunderbar, wir freuen uns, dass du dich für uns entschieden hast für deine

Nicola: Podcast-Gast-Premiere.

Kailas: Ja, wer zuerst kommt oder fragt, der hat Glück.

Nicola: Genau, ja, das ist immer ganz interessant, weil wir ja meistens die Menschen,

Nicola: die wir im Podcast zu Gast haben, fragen, die jetzt nicht originär aus dem Bereich

Nicola: Bildung, Hochschule oder ähnliches stammen.

Nicola: Das ist ja auch unsere Idee, Leute zu fragen, die jetzt nicht aus der sogenannten

Nicola: Bubble kommen von Hochschulmenschen.

Nicola: Und die meisten finden das eigentlich immer ganz schön, mal über etwas anderes

Nicola: zu sprechen. Und ich hoffe, das geht dir auch so.

Kailas: Ach du, ich weiß ja noch gar nicht, was du mich jetzt alles fragen willst.

Kailas: Ja, ich habe mich ja sicherlich aus irgendeinem Grund eingeladen,

Kailas: weil alle Menschen lernen und manche an der Universität, manche lernen ihr Leben

Kailas: lang, alle lernen ihr Leben lang eigentlich, aber ja, ich bin gespannt.

Nicola: Ja, wir fanden es interessant, vor allem mal von dir als Schauspieler zu hören.

Nicola: Ja, die Idee ist ja tatsächlich zu hören, was man sich sonst noch so in seinem

Nicola: Leben vorstellen könnte oder aber auch, was man mit dem, was man da zum Beispiel

Nicola: jetzt eben bei uns, bei der RUH machen könnte, bei der Hamburg Open Online University,

Nicola: was man vielleicht noch lernen möchte,

Nicola: was in seinem Leben noch interessant sein könnte. Und darüber wollen wir gleich sprechen.

Nicola: Aber zunächst mal haben wir ja auch Glück gehabt, weil wir dich in einer kleinen

Nicola: Drehpause erwischt haben. Weißt du schon, was als nächstes anstehen wird?

Kailas: Ja, richtig. Ich bin jetzt kommende Woche wieder in Baden-Baden,

Kailas: also für den Tatort Ludwigshafen.

Kailas: Und da bin ich ein paar Tage unten, die halbe Woche. Und anschließend habe ich

Kailas: in Hamburg eine ZDF-Produktion.

Kailas: Ja, darf ich noch nicht verraten.

Nicola: Aha, okay. Aber vielleicht wissen wir das auch, weil der Podcast wird ein bisschen

Nicola: später erscheinen, als wir ihn aufnehmen und deshalb Augen offen halten,

Nicola: auf die Besetzungslisten schauen. und vielleicht ist das dann schon,

Nicola: die Quatsch ist ja in der Produktion, das dauert natürlich noch viel länger.

Nicola: Aber manche Menschen verfolgen ja auch das,

Nicola: Wir sprechen heute darüber, was dich sonst noch so außer dem Schauspielen oder

Nicola: vielleicht mit dem Schauspielen interessieren würde.

Nicola: Und mich würde interessieren, du

Nicola: hast dir ja, das kann ich hier schon mal verraten, gleich sechs Angebote.

Nicola: Normalerweise sagen wir unseren Gästinnen und Gästen, sucht euch drei Angebote

Nicola: raus. Du konntest dich gar nicht entscheiden, hast sechs ausgewählt.

Nicola: Wir haben uns aber trotzdem für drei entschieden und werden die anderen drei nochmal nennen.

Nicola: Aber ich habe mich gleich gefragt, bist du so ein grundsätzlich neugieriger

Nicola: Mensch, der eigentlich immer gerne viel lernen möchte?

Kailas: Ja, ich habe mir sechs Sachen ausgesucht, weil als ich deine E-Mail bekommen

Kailas: habe, dann habe ich mir tatsächlich einmal auch die Seite angeguckt und mich

Kailas: da durchgeklickt, weil deine Eingangsfrage,

Kailas: was würde man neben dem, was man beruflich jeden Tag macht, sonst noch gerne machen?

Kailas: Und da bin ich da irgendwie auf super viele Sachen gekommen.

Kailas: Also ganz am Anfang habe ich erstmal viele KI-Angebote gesehen,

Kailas: und macht natürlich Sinn heutzutage, die ganzen KI-Angebote.

Kailas: Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil das ist ein so riesengroßes,

Kailas: komplexes Thema, mit dem ich mich tatsächlich noch gar nicht so viel beschäftigt habe.

Kailas: Peripher natürlich, überall kriegt man Sachen mit. Bin dann über die Mathematik,

Kailas: über die Zahl unendlich ins Grübeln gekommen, Habe mich dann aber auch nochmal dagegen entschieden.

Kailas: Und ja, das sind ja unfassbar viele Angebote. Es sind ja knapp 200 Angebote

Kailas: im Moment online da. Und ich habe mich da tatsächlich überall so ein bisschen durchgeklickt.

Kailas: Bin dann über viele Angebote im medizinischen Bereich beim UKE gelandet.

Kailas: Das hat mich auch interessiert.

Kailas: Und ich weiß gar nicht, da habe ich, glaube ich, eins mit, ja,

Kailas: ich glaube, da kommen wir nachher noch zu, glaube ich.

Kailas: Da habe ich das Thema Rechtsmedizin natürlich sehr interessant gefunden,

Kailas: weil ich ja jetzt schon seit einer ganzen Weile.

Nicola: Wie lange eigentlich schon? Kurz gefragt?

Kailas: Gute Frage. Ich glaube, seit 2014 bin ich da in Ludwigshafen.

Nicola: Schon über zehn Jahre.

Kailas: Der Rechtsmediziner, genau. Und das hat mich natürlich interessiert.

Kailas: Ja, nicht nur zwangsläufig, sondern auch inhaltlich hat mich das interessiert.

Kailas: Und dann, wie gesagt, bin ich immer weitergeklickt und so.

Kailas: Und dann zum Thema Selbstmanagement, da bin ich, glaube ich, auch hängen geblieben.

Kailas: Weil jeder Schauspieler ist ja eigentlich so eine Art Freiberufler.

Kailas: In den Momenten, wo er dreht, ist er angestellt. Und in der Zeit,

Kailas: wo er nicht dreht, dann muss er sich selbst organisieren.

Kailas: Also jeder Künstler oder Schauspieler ist ja auch irgendwie so sein kleiner, eigener Unternehmer.

Kailas: Und da habe ich halt auch ein paar Themen rausgesucht, wo ich dann,

Kailas: Mit denen wahrscheinlich viele Künstler auch erstmal überfordert sind.

Kailas: Mit der Selbstorganisation oder alles, was mit Finanzen zu tun hat oder lebenserhaltenden Maßnahmen.

Kailas: Und das fand ich ganz interessant. Und das ist ein Thema, mit dem man sich vielleicht

Kailas: nicht immer unbedingt freiwillig beschäftigen möchte, aber zwangsläufig jeden

Kailas: Tag beschäftigen muss auch in seinem Fortleben.

Nicola: Ja, gerade wenn das so ein Schauspielerleben, stelle ich mir jetzt vor,

Nicola: ist ja eben nicht so klar, du hast keinen 9-to-5-Job, da sind die Regeln vorgegeben,

Nicola: man hat irgendwo zu erscheinen, dort zu arbeiten und dann geht man wieder.

Nicola: Bei dir ist es ja so, dass du wie jetzt auch Phasen hast, wo du dann scheinbar

Nicola: keine Arbeit hast, aber dich wahrscheinlich auch, ich möchte dich nicht stressen.

Kailas: Oh, ich arbeite doch gerade. Genau.

Nicola: Ich möchte dich auch nicht stressen, aber man muss sich dann ja wahrscheinlich

Nicola: in der freien Zeit auch um Dinge, wie du eben gesagt hast, Buchhaltung,

Nicola: andere unschöne Dinge wie Steuererklärung oder sowas kümmern.

Nicola: Und da sagt dann aber niemand, fang bitte um neun Uhr an, sondern das muss aus

Nicola: dem Selbstmanagement. Jetzt sind wir schon bei einem Angebot,

Nicola: über das wir gar nicht sprechen, aber macht nichts.

Nicola: Trotzdem würde mich nochmal interessieren, du bist ja jetzt schon seit über

Nicola: 20 Jahren in dem Job, den du machst und hast in Hamburg auch ein künstlerisches Gymnasium besucht.

Nicola: Hast du mir erzählt, war es dann auf einer privaten Schule für Werbung und Marketing und Medien.

Nicola: Wann in deinem Leben ist denn der Sprung in die Schauspielerei gekommen?

Nicola: War das eigentlich schon, viele sagen ja, das war ein Kindheitstraum.

Nicola: War das bei dir auch so oder wie ist das bei dir gesehen?

Kailas: Ja, das ist eigentlich ganz interessant. Also ich bin da irgendwie mehr oder

Kailas: weniger reingestolpert, weil ich bin,

Kailas: wie gesagt, in Hamburg geboren und hier auch aufgewachsen und war in Hamburg

Kailas: auf einer Grundschule, die auch ziemlich geschichtsträchtig ist.

Kailas: Das war der Bullenhuser Damm.

Kailas: Das ist da in Bilbrook oder Rotenburg da unten.

Kailas: Das ist mittlerweile eine Gedenkstätte.

Kailas: Da waren wir, oder ich, in einem der letzten Jahrgänge.

Kailas: Ja, müsst ihr mal googeln, Bullenhuser Damm. Gibt es lustigerweise viel,

Kailas: viel später von Gernot Roll auch einen Film darüber.

Nicola: Die Kinder von Bullenhuserdamm.

Kailas: Googelt das. Es ist ganz schön hässlich, die ganze Geschichte.

Kailas: Zum Ende des Zweiten Weltkriegs haben da die Nazis noch viele Kinder getötet,

Kailas: weil das war erstmal eine Außenstätte von einem KZ, wo medizinische Versuche

Kailas: an Kindern gemacht wurden. Hässlich.

Kailas: Naja, die Schule hatte halt eine Partnerschule in Hamburg, auch eine sehr geschichtsträchtige

Kailas: Schule, nämlich die Klosterschule am Berliner Tor, Westfalensweg. Das war mal ein Kloster.

Kailas: Vor 150, 160 Jahren und wurde dann später zur ersten höheren Schule für Frauen,

Kailas: wo Frauen ihr Abitur machen konnten in Deutschland.

Kailas: Und ist dann sogar Ende der 2000er oder Ende der 90er ist es ein Pilotprojekt

Kailas: zu Hamburgs ersten staatlichen Ganztagsgymnasium umgemodelt worden.

Kailas: Und es ist auch eine ganz tolle Schule. Die hatte damals immer einen Schwerpunkt

Kailas: auf Musik, Theater und Kunst. Und man konnte quasi in einem Kunstprofil sein Abitur machen auch.

Kailas: Das ist heute, glaube ich, gar nicht mehr möglich wegen diesem Zentral-Abi.

Nicola: Ja, man muss bestimmte Kombinationen haben. Und mindestens ein naturwissenschaftliches

Nicola: Fach, meine ich, dazu haben.

Nicola: Also in bestimmten Kombinationen gibt es das.

Nicola: Aber ich könnte es wissen.

Nicola: Aber ob man nun Kunst wirklich als Abiturfach nehmen kann, weiß ich nicht.

Nicola: Man kann es auf jeden Fall als Schwerpunkt oder Profilfach noch wählen.

Kailas: Richtig. Also damals hieß es halt nicht Profile, sondern damals waren das Leistungskurse.

Kailas: Und da hatte die Schule ein sehr tolles Angebot im Bereich Musiktheater und Kunst.

Kailas: Also es gab auch ein Musiktheater, haben wir jährliche Produktionen gemacht

Kailas: mit, ich glaube, 40, 50 Beteiligten.

Kailas: Also es wurde auch oberstufenübergreifend oder krassenübergreifend gemacht,

Kailas: dass da Leute aus dem Musikschwerpunkt zusammen mit den Theaterleuten da irgendwie

Kailas: Projekte gemacht haben.

Kailas: Und da habe ich sehr früh angefangen, auch diesen Theaterkurs zu belegen,

Kailas: hatte auch als Leistungsfach Kunst.

Kailas: Und am Anfang Kunst und Englisch, weil ich bin deutsch-englischsprachig aufgewachsen.

Kailas: Und da war das aber sehr, sehr langweilig, der Englischunterricht,

Kailas: quasi eine Unterforderung.

Kailas: Und habe dann tatsächlich umgeschwenkt

Kailas: auf Physik und hatte dann Kunst und Physik als Leistungsfächer.

Nicola: Ja, das ist dann ja Naturwissenschaft und Kunst.

Kailas: Absolut, weil in der Natur liegt natürlich auch sehr viel, was die Kunst beeinflusst und umgekehrt.

Kailas: Also auch in der Physik, Physik von Blumen oder die Geometrie oder Mathematik

Kailas: in der Natur und so ist ja alles vorhanden.

Kailas: Und darum, das fand ich total spannend und habe solche Sachen gemacht.

Kailas: Und ja, da hatte ich halt, ich glaube, fünf Jahre Theaterunterricht an der Schule.

Nicola: Und Würdest du sagen, dass du dann durch die Schule dazu gekommen bist oder

Nicola: hattest du auch schon familiäre Vorbelastungen?

Kailas: Nee, überhaupt nicht. Wobei, okay, meine Mutter hat auch Kunst studiert,

Kailas: hier in Hamburg und mein Vater, der war lange, lange Berufsphilatelist.

Nicola: Also.

Kailas: Philatelie ist was mit Briefmarken zu tun.

Nicola: Ja, wollte ich gerade sagen, das sind doch die Briefmarken. Genau, genau.

Kailas: Und ja, das ist quasi so eine Art Briefmarkenhändler, hatte hier in Hamburg

Kailas: auch ein Auktionshaus, lange.

Kailas: Also er ist mal angestellt, damals gearbeitet und irgendwann hat er das Auktionshaus

Kailas: übernommen und hat dann hier in Hamburg auch ein Auktionshaus für Briefmarken,

Kailas: in der Hamburger Innenstadt.

Kailas: Deswegen bin ich so ein Innenstadtkind. Ich wohne ja auch hier in Hamburg in

Kailas: der Innenstadt, in der City in Neustadt, das ist ein alter Stadtteil hier in Hamburg.

Kailas: Und ja, also beide nichts mit Film und Theater zu tun.

Kailas: Ich habe auch keine Verwandten oder Familie, die jetzt irgendwie Schauspieler

Kailas: sind oder waren oder irgendwas mit Film zu tun haben.

Kailas: Das war schon diese Theaterarbeit an der Schule, die mir sehr viel Spaß gemacht

Kailas: hat. Plus ich habe sehr gerne Filme geguckt als Kind.

Kailas: Ich mochte Western als Kind immer gerne.

Kailas: Das Film ist ein bisschen komisch, Bud Spencer und Terrence Hill als Kind war

Kailas: natürlich der Klassiker.

Kailas: Aber auch andere Westernfilme fand ich toll, auch mit den Pferden und so weiter.

Kailas: Ich dachte immer, man muss als Schauspieler reiten können.

Nicola: Und hast du es dann ausprobiert?

Kailas: Einmal oder zweimal. Es gab natürlich hier in Hamburg auch in dem Park hier

Kailas: in Hamburg Planten und Blomen.

Kailas: Da gab es, glaube ich, damals auch so einen kleinen Kreis mit Ponys,

Kailas: wo man reiten konnte und so weiter.

Kailas: Das fand ich ganz toll, aber ich war jetzt irgendwie keinen Pferdenahr oder so.

Kailas: Ich bin da jetzt nicht drauf hängen geblieben, auf den Pferden.

Kailas: Das war dann auch durch das Thema, als sich herausgestellt hat,

Kailas: nicht jeder Film hat Pferde.

Nicola: Nicht jeder Film hat Pferde und du bist jetzt auch nicht so im Genre Western zu Hause, oder?

Kailas: Nee, leider nicht.

Nicola: Würdest du gerne?

Kailas: Total gerne mal so ein ja so ein es gibt ja auch in den US-Western,

Kailas: da gibt es immer diese bärtigen

Kailas: Mexikaner oder so mit so einem Hut.

Nicola: Den würdest du gerne spielen?

Kailas: Würde mich total interessieren. Oder hier die Italo-Western,

Kailas: hätte ich total Lust drauf.

Nicola: Ja, also zugehört hier, Casting-Agenturen, der erwartet ein Talent.

Kailas: Naja, und dann ging das dann halt nach der Schule weiter.

Kailas: Ich habe mich dann an einer staatlichen Kunstschule beworben für ein Schauspielstudium.

Kailas: Und da wurde mir Ende der 90er gesagt, für mein Rollenfach gäbe es keine Verwendung.

Nicola: Also du wurdest schon, bevor du überhaupt angefangen hast, auf ein Rollenfach festgelegt?

Kailas: Ja, ich habe es nicht verstanden. Ja, verstehe ich auch nicht.

Kailas: Naja, über meinen Werdegang, über meinen Weg habe ich dann halt schon festgestellt, dass es,

Kailas: Film ist natürlich ein visuelles Medium und das war, ich glaube Ende der 90er

Kailas: halt so ein bisschen, ja sag ich mal, diskriminierend fast, ne, also weil,

Kailas: was heißt Rollenfach? Ich meine, die kennen mich gar nicht.

Nicola: Und du hattest ja auch noch nicht mal angefangen. Ich hatte.

Nicola: Oder standst du am Anfang deiner Karriere?

Kailas: Ja, ich hatte schon ein paar kleinere Sachen gedreht und gemacht.

Kailas: Also es gab so Kleinrollen hier und da.

Kailas: Also in der Schulzeit halt irgendwo Statisten gemacht.

Kailas: Es gab mal so eine Krankenhausserie in Hamburg, im Studio Hamburg, das Alpha-Team.

Kailas: Und da konnte man dann irgendwie in den Sommerferien sehr gut als Schüler bei

Kailas: so einer Folge als Pflegeschüler mitmachen.

Kailas: Da habe ich dann irgendwie meinen Sommerurlaub verbracht, weil damals für diese

Kailas: Kompasserie gab es 120 Mark am Tag.

Kailas: Das war sehr viel Geld als 15-, 16-Jähriger.

Kailas: Und eine Folge hat immer vier Drehtage gehabt. Und man konnte dann als,

Kailas: also in Anführungsstrichen normaler Kompasse, ein Verletzter oder so,

Kailas: durfte man nur ein, zwei Tage mitspielen.

Kailas: Aber als Pflegeschüler in einem Krankenhaus-Outfit konntest du die ganze Zeit

Kailas: da rumlaufen. Das heißt, immer vier Tage am Stück waren 480 Mark.

Kailas: Das ist eine Menge Geld. Ja, und dann drei Wochen hintereinander,

Kailas: da warst du bei fast 1500 Mark in drei Wochen Sommerferien. Und das war mega.

Kailas: Und das hat sehr viel Spaß gemacht. Und das war halt mit so 15, 16.

Kailas: Und dann dachte ich nach der Schule, Schauspiel interessiert mich.

Kailas: Und dann gab es diese Ablehnung von der staatlichen Schauspielschule.

Kailas: Und dann habe ich bei einer privaten Schauspielschule ein paar Monate angefangen

Kailas: und habe da aber gemerkt, da waren viele Leute, wo sich die Eltern das einfach

Kailas: leisten konnten, das zu bezahlen,

Kailas: aber viele Leute noch gar nicht irgendwie in Berührung gekommen sind mit dem

Kailas: Thema Schauspiel, also weder Theater noch Film.

Kailas: Und ich hatte ja, wie gesagt, schon diese fünf Jahre Theaterunterricht und deswegen

Kailas: hat mich das dann auch nicht mehr interessiert, auch weil die Ausrichtung an

Kailas: den Schulen damals sehr auf Theater fokussiert war.

Kailas: Und da habe ich gedacht, okay, ich will jetzt kein arbeitsloser Schauspieler

Kailas: neben dem Schauspielhaus sein.

Kailas: Und da reinzukommen war damals halt ohne staatliche Ausbildung gar nicht so einfach.

Kailas: Dann konnte man, ich glaube, das ist heute immer noch so eine bisschen teilweise

Kailas: unfaire Trennung, dass nur Schauspieler von staatlichen Schauspielschulen auch

Kailas: an staatliche Häuser kommen, soweit ich das mitkriege.

Kailas: Aber ich habe dann irgendwann für mich einen Cut gemacht und gesagt,

Kailas: mich interessiert Film viel mehr.

Kailas: Und habe dann umgeschwenkt und Marketing und Medien studiert an der Privatschule

Kailas: und mich parallel halt damals auch schon selbstständig gemacht.

Nicola: Also das heißt als Schauspieler selbstständig gemacht?

Kailas: Nein, weil das Gemeine ist, man weiß als Schauspieler nie, wann kommt der nächste Job.

Kailas: Und gerade am Anfang hast du dann drei Drehtage im Jahr und das reicht natürlich

Kailas: nicht mal für eine Monatsmiete.

Kailas: Und deswegen habe ich neben dem Studium mit zwei Freunden damals tatsächlich

Kailas: ein Tonstudio für Werbefilmmusikproduktion und Casting aufgemacht.

Kailas: Also wir haben für Werbefilme Menschen gecastet und auch die Musik dafür produziert.

Kailas: Hatten wir im Studio Hamburg irgendwie drei Jahre lang ein kleines Tonstudio

Kailas: und haben da Werbefilmmusik gemacht.

Nicola: Dann bist du ja Profi sozusagen, was hier die Tonaufnahmen betrifft.

Kailas: Ja, was heißt Profi? Ich sag ja, ich hab noch nie einen Podcast gemacht,

Kailas: aber als Schauspieler arbeitest du ja auch manchmal im Synchronbereich und da

Kailas: hab ich jetzt irgendwie natürlich auch schon ein paar Sachen gemacht,

Kailas: also viele englischsprachige oder anderssprachige Filme und Serien auch auf

Kailas: Deutsch synchronisiert oder auch,

Kailas: ich glaub ich hab auch sogar schon mal eine Werbung gesprochen und sowas.

Nicola: Wann war denn dann der Punkt, wo dir sozusagen der Sprung ins Schauspielgeschäft gelungen ist?

Nicola: Weil ich stelle mir das gar nicht so leicht vor, wenn du jetzt sagst,

Nicola: du hattest jetzt nicht diesen klassischen Werdegang von Schauspielspule,

Nicola: gehen ja auch viele über das Theater und kommen dann zum Film,

Nicola: weil das auch, glaube ich, ein finanzieller Unterschied nochmal ist,

Nicola: ob man am Theater spielt oder im Filmgeschäft ist.

Nicola: Wie ist es, wann, was war denn so dein Sprungbrett oder deine Initialtätigkeit?

Kailas: Ja, also Filmschauspiel ist grundsätzlich, glaube ich, was ganz anderes als Theaterschauspiel.

Kailas: Also Theaterschauspiel ist, finde ich, super befriedigend für die eigene Seele,

Kailas: weil man an diesem Bogen spielt, eine krasse Anstrengung hat für,

Kailas: meinetwegen, anderthalb Stunden oder sowas.

Kailas: Und danach geht man super happy raus und von.

Kailas: Diesem guten Gefühl zerrt man noch eine Weile, aber irgendwann verblasst das

Kailas: natürlich und Film ist anders, du hast eine sehr punktuelle Anstrengung,

Kailas: das heißt es wird ja A, nicht chronologisch gedreht der ganze Film und auch nicht am Stück,

Kailas: das heißt also so ein Standard 90 Minuten hat vielleicht 24 Drehtage also so

Kailas: ein Tatort meinetwegen oder plus minus.

Kailas: Und da werden die Szenen natürlich auf die 24 Tage geteilt.

Kailas: Das heißt, du musst an einem Tag vielleicht drehst du eine Szene draußen,

Kailas: musst du diese punktuelle Anstrengung immer wieder haben, paar Minuten lang

Kailas: und danach zurückzuholen.

Kailas: Alles fallen lassen und dann wieder neu ansetzen, wenn es wiederholt wird.

Kailas: Dann kann es sein, dass du drei Wochen später dann den Anschluss zu dieser Szene hast.

Kailas: Das heißt, du gehst von draußen nach drinnen und dann musst du natürlich drinnen

Kailas: in derselben Stimmung drei Wochen später sein, wie du warst,

Kailas: als du reingegangen bist in das Haus. Und das ist halt ein ganz anderes Arbeiten.

Kailas: Und ich weiß nicht, ob dir das auffällt, wenn du Filme guckst,

Kailas: wenn du jetzt Filme aus den 60ern guckst oder 70ern, da war das Schauspiel im

Kailas: Film auch nochmal anders und näher am Theater als heute.

Kailas: Wenn du dir heute die modernen Serien anguckst, dann, und das finde ich so faszinierend.

Kailas: Vor allem ausländischen Serien tatsächlich, dass du gar nicht merkst,

Kailas: dass die Schauspieler spielen, sondern du hast das Gefühl, das ist dieser Charakter.

Nicola: Ja, man wird total reingezogen. Und wie macht man das dann? Also wenn nicht

Nicola: nach drei Wochen, also ich müsste erstmal überlegen, was war das Thema?

Nicola: Was habe ich überhaupt gesagt? Guckst du dir dann das nochmal an, was dann vor ist?

Kailas: Das kriegen wir gar nicht zu sehen. Die Muster, weil da sind ja auch mehrere

Kailas: Takes und man weiß nicht am Ende, für welchen man sich entscheidet.

Kailas: Und darum werden manchmal auch mehr Tags gemacht, dass man, sage ich mal,

Kailas: für den Schnitt beide Möglichkeiten hat.

Kailas: Also dass man einmal eine bisschen aufgeregtere Variante hat und einmal eine

Kailas: bisschen entspanntere Variante.

Kailas: Und dann kann man sich später auch für das Gesamtbild, was im Schnitt passiert,

Kailas: dann entscheiden, in welche Richtung man geht.

Kailas: Naja, und auf jeden Fall, diese Erkenntnis hatte ich damals schon.

Kailas: Also dass Filmarbeit etwas anderes ist als Theaterarbeit. als Theaterarbeit

Kailas: und da habe ich als Autodidakt, sage ich mal, einfach Lernen durch Beobachten angewendet.

Kailas: Also es ist ja wie bei Kindern oder auch Tieren, es ist ja so,

Kailas: in den ersten Jahren machen die Kinder das nach, was die Erwachsenen machen

Kailas: und das ist halt zugucken und nachahmen.

Kailas: Und das Schauspiel ist nichts anderes, es ist einfach Lernen durch Beobachten.

Kailas: Und das war tatsächlich auch schwierig in Deutschland, ohne einen Zettel und

Kailas: Stempel irgendwie in einem Beruf zu arbeiten.

Nicola: Ja, das kann ich mir vorstellen.

Kailas: Und wenn man dann nicht vom Theater kommt und irgendwelche renommierten Häuser

Kailas: hatte auf seiner Vita und Stempel und Zettel, dass man das gemacht hat,

Kailas: da gab es halt schon auch so eine Art Ausgrenzung für die Filmleute. Also war anders.

Kailas: Naja, und ich habe diese Filmsache halt immer weiter verfolgt und dann halt auch,

Kailas: durch ein artverwandtes Studium, also mit Kameratechnik, Bildton Fotografie und so weiter,

Kailas: habe ich mich immer trotzdem irgendwie mit der Materie beschäftigt und habe

Kailas: dann auch durch diese Casting-Arbeit, also hinter der Kamera dann als teilweise

Kailas: auch Regie und Kamera bei Castings,

Kailas: natürlich auch super viel gelernt.

Kailas: So ein Casting läuft ja so ab, dass dann zehn verschiedene Schauspieler einen

Kailas: Text bekommen und dann kommen zum Casting und vorsprechen und,

Kailas: Da siehst du zehn verschiedene Möglichkeiten, diese Szene zu spielen.

Kailas: Und das war total interessant und lehrreich für mich.

Kailas: Und ja, ich habe trotzdem immer weiter versucht, in den Film reinzukommen.

Kailas: Und da habe ich tatsächlich 2005 oder 2006 eine Chance bekommen bei einem Casting

Kailas: für einen großen Kinofilm,

Kailas: wo ein amerikanischer tatsächlich Autor und Regisseur, der in Deutschland lebt

Kailas: und arbeitet, mich gecastet hat für einen Film und da habe ich die Rolle bekommen.

Kailas: Und das war eine Hauptrolle in einem Film, der da hieß, Kein Bund fürs Leben.

Kailas: Das ist eine Bundeswehrkomödie von Wiedemann und Berg produziert.

Kailas: Das ist eine Produktionsfirma aus München.

Kailas: Die hatten damals gerade das Leben der anderen gemacht.

Kailas: Und das war kurz bevor sie dafür einen Oscar bekommen haben.

Kailas: Ich weiß gar nicht mehr für welche Abteilung, aber das war quasi danach dann ihr erster Film.

Kailas: Ja, und da hatte ich dann auf einmal drei Monate Drehzeit in München und habe

Kailas: gemerkt, das ist das, wo mein Herz hängt und ich muss das unbedingt ausbauen.

Kailas: Und dann nach dem Film haben wir dann innerhalb von drei Wochen unser Studio

Kailas: abgerickt im Studio Hamburg, also nach drei Jahren.

Kailas: Und dann, wir haben es nicht zugemacht und nicht aufgegeben,

Kailas: bloß halt quasi diese lokale Bindung gelöst, um auch die Verpflichtungen an

Kailas: diesen Mietkosten nicht monatlich zu haben.

Kailas: Und die beiden Jungs, mit denen ich das damals gemacht habe,

Kailas: die arbeiten bis heute noch in dem Audio-Bereich. Und ja, ich schwerpunktmäßig

Kailas: tatsächlich ab dem Zeitpunkt dann mehr im Bereich Schauspiel,

Kailas: weil ich auch diese DVD hatte.

Kailas: Ich hatte einen fertigen Film, eine DVD, die konnte mir keiner wieder wegnehmen.

Kailas: Und die konnte ich dann rumschicken an alle Casting-Agenturen und Schauspiel-Agenturen und so weiter.

Nicola: Ja, toll. Aber was war das denn für ein Gefühl? Ich meine, da hattest du ja

Nicola: schon wirklich eine ganz schön lange Zeit immer so das weiter im Auge behalten,

Nicola: Rückschläge erlebt und plötzlich kriegst du gleich eine Hauptrolle in so einem

Nicola: doch renommierten Projekt. Wie hast du dich gefühlt?

Kailas: Ja, ich meine, das war verrückt.

Kailas: Klar, weil ich sage mal, das war 2006 und ich habe ja seit, wann war ich,

Kailas: aus der Schule raus, 97, 98, 98,

Kailas: glaube ich. Genau, und dann habe ich noch Zivildienst gemacht, ein Jahr.

Kailas: Und anschließend dann drei Jahre das Studium und parallel die Selbstständigkeit

Kailas: und immer daran gearbeitet.

Kailas: Und das war halt eine Riesenchance. Und da habe ich lange drauf gewartet.

Kailas: Das war schon verrückt. und Beharrlichkeit gehört dazu.

Kailas: Aber die habe ich vorher auch in meinem Leben halt immer schon gelernt.

Kailas: Also eine Beharrlichkeit und Ablehnung habe ich auch sehr viel gelernt nach dem Abitur.

Kailas: Wie gesagt, nachdem die Schauspielschule dann nicht geklappt hat und ich nicht

Kailas: wusste, was mache ich jetzt, habe ich gedacht,

Kailas: Also man ist ja in so einem Scheideweg und überlegt, mache ich jetzt dies oder mache ich was anderes?

Kailas: Und da habe ich halt gedacht, okay, das war ein Zeitpunkt, wo mein Vater auch

Kailas: ausgewandert ist aus Deutschland.

Kailas: Und ich musste halt irgendwie zusehen, dass ich irgendwie selber eine eigene

Kailas: Wohnung mit Anfang 20 da irgendwie suche und finde und mein Leben finanziere

Kailas: und so weiter. Und habe dann überlegt, ob ich internationales Management und

Kailas: Außenwirtschaft studiere.

Kailas: Und da habe ich ein Wartesemester bekommen und bin deshalb umgeschwenkt auf

Kailas: die doch künstlerische Seite oder künstlerisch-technische Seite.

Kailas: Und ja, zwischendurch habe ich auch viele Bewerbungen geschrieben,

Kailas: weil ich dachte, okay, im großen Außenhandel gibt es sicherlich auch Ausbildungsplätze,

Kailas: weil ich dachte, die sind viel praxisnäher, eine Ausbildung.

Kailas: Und ich habe von 52 Bewerbungen 52 Absagen bekommen.

Kailas: Und das fand ich schön. Ich hatte auch ein relativ gutes Abitur und war auch

Kailas: sehr aktiv in der Schule.

Kailas: Also ich war drei Jahre lang Schulsprecher im Landesausschuss der Gymnasien und so weiter.

Kailas: Ich habe im Ausland auch Schule gemacht und so weiter und habe aber trotzdem

Kailas: nur Absagen bekommen für, sag ich mal, desolate Ausbildung.

Kailas: Also wo eigentlich mit dem Abitur und so weiter ich gedacht habe,

Kailas: da marschiere ich durch und irgendwo kriege ich schon einen Platz und lerne was mit Handel.

Kailas: Und da hat mir damals die Frau vom Arbeitsamt gesagt, das liegt an ihrem Namen und an ihrem Aussehen.

Kailas: Und habe ich auch gedacht, ich habe auch erstmal gesagt, wow,

Kailas: krass, das ist ganz schön gemein.

Kailas: Aber im Nachgang war das das Ehrlichste, was mir je jemand gesagt hat in dem Zusammenhang.

Kailas: Dass dann irgendwie eine Woche später Leute dann A, die Plätze auch bei großen,

Kailas: renommierten Firmen immer noch frei waren.

Kailas: Und dass dann Leute mit schlechteren Qualifikationen diese Stelle bekommen haben

Kailas: oder diesen Ausbildungsplatz.

Kailas: Und das war auch mit eine zwangsläufige Entscheidung, mich für eine Privatschule

Kailas: zu entscheiden, die auch Geld gekostet hat, die ich dann auch bezahlen musste.

Nicola: Das du dann auch selber aufbringen musstest wahrscheinlich, wenn dein Vater nicht mehr da war.

Kailas: Mit den Jobs und der Vater hat das natürlich auch die Ausbildung noch so weit unterstützt, aber das,

Kailas: alltägliche Leben und alles zu bezahlen und so weiter, das war dann irgendwie

Kailas: schon eine Herausforderung und deswegen habe ich auch mein Leben lang immer

Kailas: versucht, irgendwie zu arbeiten oder auch die Selbstständigkeit,

Kailas: da irgendwie Geld zu verdienen und so weiter.

Kailas: Das war schon ganz spannend.

Nicola: Das ist ja schon eine wirklich,

Nicola: Heftige Erfahrung. Leider, ja, so, dass man jetzt sagt, gut,

Nicola: man kann es sich leider sogar vorstellen, dass das so war oder auch heute noch so ist.

Nicola: Aber was macht das dann so? Hat dich das auch demotiviert?

Nicola: Hat dich das verärgert? Hast du gesagt, ihr könnt mich mal oder jetzt erst recht?

Nicola: Oder weil es ist ja wirklich schon, also ich finde es wirklich eine sehr verletzende,

Nicola: prägende Erfahrung, die man eigentlich so einem jungen Menschen oder überhaupt

Nicola: niemandem wünschen möchte.

Kailas: Ja, das ist komisch, weil ich bin dadurch nicht grießgrämig geworden oder erzürnt

Kailas: durchs Leben gelaufen und mein Antrieb ist halt nicht,

Kailas: wie heißt das, Beweisungsdrang oder was? Beweispflicht oder selbst.

Kailas: Nee, weil dieses Thema war für mich ehrlich in meinem Leben nie ein Thema,

Kailas: weil die Klosterschule hatte damals mit 500 Schülern 42 Nationalitäten.

Kailas: Und nach den Sommerferien hat das immer sechs Wochen gedauert,

Kailas: bis jeder seine Geschichte erzählt hat.

Kailas: Also wir hatten bei uns in der Klasse, also ich meine, ich kann 42 Länder nicht mal mehr aufzählen.

Kailas: Oder jetzt aus dem Stehgreif, aber bei uns in der Klasse hatten wir mit knapp

Kailas: über 30 Schülern, hatten wir 22 Nationalitäten.

Kailas: Also wir hatten alles dabei. Also von Deutschland gesehen, rüber bis nach Philippinen,

Kailas: Japan, China, Indien, Iran, Irak, ja Irak, weiß ich gar nicht.

Kailas: Und dann halt viele europäische Länder und bis hin rüber in die USA hatten wir

Kailas: alles bei uns in der Klasse.

Kailas: Und darum, so diese Ausgrenzungsthemen kannte ich eigentlich gar nicht.

Kailas: Und das war dann schon eine ziemliche Schelle, dann herauszukommen und sowas zu hören.

Nicola: In der Realität, wo du die Schule verlassen musstest. Und ja,

Nicola: kann ich mir vorstellen.

Kailas: Wollte ich anfangs gar nicht wahrhaben. Und deswegen habe ich da immer relativ

Kailas: optimistisch in die Zukunft geschaut und versucht, aus eigener Kraft heraus Sachen zu machen.

Nicola: Ja. Hast du mal irgendwann gedacht, du hast jetzt erzählt, wie viele Kreuzungen

Nicola: oder Abbiegungen es hätte geben können in deinem Leben, Und du hast dich ja

Nicola: jetzt dann doch auch, glaube ich, sehr vehement für deinen Weg entschieden, die Beharrlichkeit.

Nicola: Hast du irgendwann mal gedacht, weil ich glaube, Schauspieler sein,

Nicola: das hattest du ja auch mal im Vorgespräch schon gesagt, ist ja auch rein wirtschaftlich

Nicola: nicht immer der einfachste Weg.

Nicola: Hast du irgendwann mal gedacht, ach, hätte ich das doch mal mit dem wirtschaftlichen

Nicola: Zweig weiter oder mein Tonstudio weiter ausgebaut?

Nicola: Gibt es oder gab es solche Momente in deinem Leben?

Kailas: Ähm, wenn dann nur kurzzeitig. Also, weil meine Einstellung hat sich auch,

Kailas: ja, was heißt nicht, geändert. Ich hatte, ich hatte eigentlich nie,

Kailas: diesen Antrieb Geld, sag ich

Kailas: mal. Also, weil für mich war Geld immer ein Mittel zum Zweck. Oder halt,

Kailas: Und ja, muss halt alles irgendwie funktionieren und finanziert werden.

Kailas: Und also man muss ja diese ganze Wirtschaft und dieses ganze Spiel irgendwie

Kailas: so weit mitmachen, dass man irgendwie seine Grundversorgung sichert.

Kailas: Aber da ist ja auf der anderen Seite der Anspruch, den man an sein eigenes Leben hat.

Kailas: Und ich glaube sogar im Grundgesetz ist ja verankert, dass man eine freie Berufswahl hat im Leben.

Kailas: Und da geht es halt glaube ich auch um mehr als Geld, dass man sich für irgendwas entscheidet.

Kailas: Klar, gäbe es die Möglichkeit, was anderes zu machen.

Kailas: Ich habe damals Ende der 2000er diese ganze New Economy Geschichte mitbekommen

Kailas: und dann waren super viele Leute auch in der Werbung und diese ganzen Werbeagenturen

Kailas: und gerade hier in Hamburg,

Kailas: wollte jeder Grafikdesigner sein oder in irgendeiner hippen Werbeagentur arbeiten

Kailas: und da habe ich halt das ganze Business halt irgendwie auch für mich so ein

Kailas: bisschen durchblickt, weil gerade in den ganzen Agenturen und mit den Freelancern und so weiter.

Kailas: War das alles sehr selbstausbeuterisch.

Kailas: Weil viele Agenturen haben dann auch, die Chefs hatten dann diesen dicken Porsche

Kailas: oder einen Ferrari oder so vor der Tür und dann gab es die Generation P,

Kailas: alle anderen waren Praktikanten sozusagen.

Kailas: Und die sind damit halt auch den ganzen Sozialsystem umgegangen, die Leute.

Kailas: Also eine Firma mit zehn Angestellten, die sozialversicherungspflichtig angestellt

Kailas: sind, die konnte da nicht mehr mithalten, wenn dann eine Startup Werbeagentur

Kailas: war mit einem Geschäftsführer, der drei Gehälter verdient und zwei Auszubildende und fünf Praktikanten.

Kailas: Da bleibt natürlich wesentlich mehr hängen, aber da bin ich viel zu sozial für

Kailas: eingestellt, sowas aufmachen zu wollen.

Kailas: Und deswegen habe ich mich da in die Richtung gar nicht weiter interessiert.

Kailas: Sondern dieser Schauspielberuf an sich hat mich eigentlich immer viel,

Kailas: viel mehr gereizt und interessiert, weil der Schauspieler,

Kailas: da hast du auch ein menschliches Privileg, weil du in jedem Job oder,

Kailas: in jeder Tätigkeit, die du machst, irgendwie das Leben von anderen kurz reingucken kannst.

Kailas: Wenn du dich für einen Job entscheidest und den dann vielleicht 30 Jahre machst,

Kailas: nur mit dem Ziel, ganz, ganz, ganz viel Geld anzuhäufen, klar, ist eine Möglichkeit.

Kailas: Aber als Schauspieler guckst du einmal hier rein, guckst du da rein und lernst

Kailas: menschlich viel, viel mehr über andere Menschen.

Kailas: Also ich meine, ich war in Locations über das Schauspiel. Ich war schon mal

Kailas: im Bürgermeisterzimmer im Rathaus in Hamburg oder im Sicherheitsbereich vom

Kailas: Flughafen oder in der Rechtsmedizin habe ich reingeguckt.

Kailas: Und das sind alles Sachen, wo andere Leute ohne sieben Jahre Medizinstudium

Kailas: gar nicht reinkommen vielleicht oder im Sicherheitsbereich vom Flughafen.

Nicola: Du hast das auch im Vorgespräch gesagt und das führt uns auch so ein bisschen

Nicola: zum ersten Lernangebot, was du dir ausgesucht hast, dass du ja eigentlich auch

Nicola: in deinem Beruf immer wieder viel mit Menschen zu tun hast, aber auch eben natürlich

Nicola: immer wieder mit unterschiedlichen Menschen.

Nicola: Also zu jedem Film kommt ja so ein unterschiedliches Set an Menschen zusammen.

Nicola: Es bildet sich eine neue Gruppe. Du bist dann vielleicht nochmal einer besonderen

Nicola: unter den Schauspielenden.

Nicola: Aber das ganze Filmteam ist so eine Gruppe.

Nicola: Und auch dazu hast du dir ein Lernangebot ausgesucht. Unter dem Aspekt hast

Nicola: du dir das ausgesucht, was eigentlich was mit Führung zu tun hat.

Nicola: Aber du hast gesagt, das ist auch psychologisch ganz interessant.

Nicola: Und ich glaube, das ist so ein bisschen auch dein Thema, ne?

Nicola: Psychologie, diese Psychologie der Menschen ist ja auch naheliegend.

Nicola: Wenn du als Schauspieler musst, du dich ja immer wieder in verschiedene Menschen

Nicola: einfühlen können oder in Charaktere einfühlen können.

Nicola: Und von daher fand ich es dann auch, als ich mir das Angebot jetzt nochmal angeguckt

Nicola: habe, überhaupt nicht überraschend, dass du es dir ausgesucht hast.

Nicola: Wir stellen das wie immer einmal kurz vor.

Christian: Leadership with Reflection beruht auf dem Ansatz der themenzentrierten Interaktion

Christian: nach Ruth Kohn. Dieses Konzept wird in einem Erklärvideo vorgestellt.

Christian: Wer das Lernangebot durchläuft, lernt, Gruppensituationen nachträglich zu reflektieren

Christian: und bekommt für dieses nachträgliche Nachdenken einen detaillierten Leitfaden an die Hand.

Christian: Der ist unter anderem dafür hilfreich, die eigenen Gedanken nach den Erlebnissen

Christian: mit der Leitung einer Gruppe besser sortieren zu können und von den Erfahrungen

Christian: für künftige Gruppenarbeiten zu profitieren.

Christian: Und wer möchte, kann sich mit den weiterführenden Hinweisen und Literaturtipps

Christian: auch noch in das Thema vertiefend einarbeiten.

Christian: Leadership with Reflection ist ein Lernengebot von Margita Holler und Marc Kasper

Christian: und Liebke von Bergen und ein Stand an der HAW Hamburg.

Nicola: Ja, das hast du dir ausgesucht. Warum?

Kailas: Ja,

Kailas: es gab auf der Internetseite auch zum Beispiel das Thema Selbstmanagement.

Kailas: Hatten wir ja vorhin schon ganz kurz angerissen.

Kailas: Und ich glaube, dieses Leadership-Ding ist so ein weitergehendes Ding zum Thema Selbstmanagement.

Kailas: Und gerade in meiner Art und Weise zu arbeiten, ist es halt ja so,

Kailas: dass ich ja nicht nur dieses Selbstmanagement habe und haben muss für mein Leben,

Kailas: sondern auf der anderen Seite,

Kailas: wie du auch richtig gesagt hast, ist es so, dass ich an jedem Set immer wieder

Kailas: auf 70, 80 neue Leute treffe.

Kailas: Und ja, ich sag mal, im regulären Berufsumfeld ist es ja, also höre ich von

Kailas: Freunden, die jetzt 9-to-5er haben, dass es da auch in der Firmenstruktur manchmal Probleme gibt, dass,

Kailas: Der, der am meisten zu sagen hat am Ende, hat recht.

Kailas: Im schlimmsten Fall. Und da gibt es manchmal keine Auseinandersetzungen,

Kailas: Diskussionen und so weiter.

Kailas: Klar, logisch, irgendjemand muss dann am Ende eine Entscheidung treffen,

Kailas: der die Verantwortung dafür hat und sucht sich sein Fachwissen unter den Mitarbeitern,

Kailas: um dann zu einem sinnvollen Ergebnis zu kommen.

Kailas: Diese Struktur sieht man überall in Firmen, in der Politik und wo auch immer,

Kailas: dass da irgendwo am Ende irgendjemand ist, der dann das Kollektiv vertritt und dann irgendwas sagt.

Kailas: Und ich finde es schwierig, was ich von Freunden höre, wenn die sich beschweren

Kailas: darüber, oh, der Chef hat dies und das gemacht, der Chef hat dies und das gesagt.

Kailas: Es ist tatsächlich manchmal so, dass die Leute, die dann Chef sind oder Chefin

Kailas: sind, manchmal gar keine Qualifikation im Bereich der Mitarbeiterführung haben.

Nicola: Ja.

Kailas: Und auf sowas trifft man halt überall. Und sicherlich auch im Filmset,

Kailas: da gibt es auch jemanden, der die Ansagen macht,

Kailas: jetzt die Regisseurin oder Regisseur oder wer auch immer dann gerade da ist

Kailas: und die wiederum aber auch teilweise auf die Produktion oder die Redaktion hören,

Kailas: dann hast du am Set die ganz vielen verschiedenen Gewerke, die jeder ihre Priorität

Kailas: haben und durchsetzen wollen.

Kailas: Also Maske sagt, nee, der kann jetzt nicht so raus, da müssen wir die Haare

Kailas: noch anders machen oder der hat so einen Pickel auf der Stirn, der muss weg.

Kailas: Oder halt das Kostüm sagt, Mensch, die Hose, die ist viel zu lang,

Kailas: müssen wir nochmal kürzen.

Kailas: Und jeder so seine Priorität und jeder verteidigt die auch.

Kailas: Und Schauspieler haben ja auch eine Priorität, die haben sich innerlich vorbereitet,

Kailas: müssen manchmal in der Stimmung sein und machen manchmal bei schwierigen Szenen,

Kailas: sage ich mal, auch zu und sind dann gar nicht zugänglich.

Kailas: Wenn dann jemand kommt und hier nochmal zupft und da noch zupft,

Kailas: dann gibt es ja auch manchmal Situationen, die sich jeder wahrscheinlich vorstellen

Kailas: kann, dass dieser Schauspieler, der ist irgendwie ganz zickig oder irgendwie, was weiß ich nicht.

Kailas: Und ja, auf diese ganzen verschiedenen Menschen sich einzustellen,

Kailas: glaube ich, ist es ganz hilfreich oder ganz interessant, die verschiedenen Gewerke

Kailas: oder sag ich mal, die Bedürfnisse jedes Einzelnen irgendwie.

Kailas: Mit Achtsamkeit zu begegnen und auch zu verstehen.

Kailas: Und man gibt ja auch Ansagen raus. Jemand fragt, brauchst du was?

Kailas: Du sagst dies, das, das brauche ich oder bräuchte ich und so weiter.

Kailas: Und das ist ja in dem Moment dann auch eine Art von Funktion,

Kailas: wo man der Ansagengebende ist oder aber auch auf der anderen Seite wieder Ansagen

Kailas: von anderen Leuten bekommt.

Kailas: Und ich glaube, eine ganze Auseinandersetzung über das Thema ist interessant.

Nicola: Da steht ja auch ein Ansatz hinter, das heißt themenzentrierte Interaktion.

Nicola: Das hört sich jetzt ein bisschen theoretisch an, wird aber in dem Lernangebot

Nicola: auch nochmal schön in einem Erklärvideo erklärt, wo auch von der Person,

Nicola: die dahinter steht, Ruth Kohn unter anderem eben.

Nicola: Und da ist ja die Philosophie genau, wie du sagst, jeder Mensch zählt.

Nicola: Also auch wenn einer die Entscheidungen trifft oder eine die Entscheidungen

Nicola: trifft, letztendlich ist jeder Mensch Bestandteil der Gruppe,

Nicola: die da etwas gemeinsam macht. und auch der Ort und auch der Kontext spielen

Nicola: eine Rolle und müssen berücksichtigt werden.

Nicola: Und gerade für die, die diese Gruppe eben, die die Verantwortung haben,

Nicola: also die die Entscheidung treffen, ist ja natürlich klar, irgendwann muss eine

Nicola: Entscheidung getroffen werden.

Nicola: Da ist ja diese Art auch im Nachhinein nochmal zu gucken, wie ist das eigentlich da alles gelaufen?

Nicola: Und hätte man an der einen oder anderen Stelle was anderes machen können?

Nicola: Gab es vielleicht auch eine Störung, die man anders hätte behandeln müssen?

Nicola: Das ist ja so der Inhalt des Lernangebotes. Hast du denn den Eindruck,

Nicola: es gab ja schon jetzt gerade im letzten Jahr eine doch deutliche Debatte darüber,

Nicola: wie Strukturen auch am Filmset laufen, wie der Umgang mit Menschen ist.

Nicola: Hast du das Gefühl, dass die Menschen, die da Entscheidungen treffen und die

Nicola: Verantwortung tragen, dafür gut gewappnet sind?

Kailas: Also jetzt pauschal kann man das natürlich überhaupt nicht sagen,

Kailas: weil das hat was mit der Entscheidung jedes Einzelnen zu tun oder aber auch

Kailas: den Lebensumständen, in denen sich einzelne Leute wiederfinden zu dem Zeitpunkt,

Kailas: wo sie auch manchmal unter mehr Druck oder weniger Druck arbeiten und das dann

Kailas: entsprechend teilweise reflektiert oder auch unreflektiert weitergeben und rausgeben.

Kailas: Wir hatten bei CheckCheck diesen tollen Spruch, Teamwork makes the dream work.

Kailas: Das fand ich sehr lustig. Und das war auch so ein Leitspruch,

Kailas: den wir dann irgendwie mal mit einem kleinen Lächeln verfolgt haben,

Kailas: weil das ist das Sinnvollste.

Kailas: Klar, im Nachhinein manchmal sagt man, die Entscheidung war nicht so toll und

Kailas: die anderen waren besser.

Kailas: Aber das weiß man erst in der Retrospektive dann am Ende.

Kailas: Was ist das? Was war das? Was hätte man besser machen können und so weiter?

Kailas: Aber ich glaube, am Filmset, klar, da gibt es jetzt auch verschiedene Kontrollinstanzen,

Kailas: die da etabliert wurden.

Kailas: Was auch gut ist, dass dann, wenn jemand sich irgendwie ungerecht behandelt

Kailas: fühlt, dass es da eine Anlaufstelle gibt, dass man da drüber sprechen kann und

Kailas: dann auch Probleme beheben kann, was sehr gut ist.

Kailas: Und ich weiß natürlich nicht, ob die Leute, die in Führungspositionen sind,

Kailas: entsprechende Schulungen bekommen haben oder nicht. Das kann ich gar nicht wissen.

Kailas: Aber ich glaube, das muss jeder Mensch für sich selber entscheiden und versuchen,

Kailas: sich da weiterzubilden, um eine Achtsamkeit gegenüber anderen zu haben.

Kailas: Und das Thema Achtsamkeit, finde ich, ist auch ein sehr, sehr wichtiges insgesamt,

Kailas: weil heutzutage ist alles so kleinteilig geworden und es wird viel komplizierter.

Kailas: Und auch durch KI und ja, es ist alles sehr, sehr kompliziert geworden und vielen

Kailas: Leuten wird halt auch erzählt,

Kailas: du darfst frei sein, du darfst tolerant sein, du darfst alles sein,

Kailas: was du willst und wenn jeder aber darauf besteht, dann ist es schwierig,

Kailas: aufeinander zuzugehen.

Kailas: Also manchmal sind die, die am meisten Toleranz predigen, die Intolerantesten.

Kailas: Das habe ich auch in der Politik teilweise festgestellt oder auch im Miteinander,

Kailas: dass die Fronten sich, also es

Kailas: scheint manchmal so, dass die Sachen viel liberaler und toleranter werden.

Kailas: Aber es wird dann umso schwieriger für die Leute aufeinander zuzugehen,

Kailas: wenn die alle sehr selbstbewusst ihre Meinung verteidigen und die andere Meinung

Kailas: dann nicht mehr akzeptieren.

Kailas: Und das, finde ich, ist auch nochmal so ein Prozess, wo Leute eigentlich eher

Kailas: so auf einer Metaebene sich selber auch mehr betrachten sollten.

Kailas: Nachsamkeit und dieses Wort Selbstbewusstsein, das ist ja auch eine Sache,

Kailas: Wo jeder Schauspieler auch ein Selbstbewusstsein braucht, um dann vor der Kamera

Kailas: Dinge zu tun, die man im Privatleben vielleicht nicht tun würde oder so weiter.

Kailas: Und das ist das Tolle auch zum Beispiel an der deutschen Sprache,

Kailas: dass man mit solchen Worten spielen kann und im Kopf die weiterverarbeiten kann.

Kailas: Ein Selbstbewusstsein führt auch weiter zu dem Wort sich Selbstbewusstsein, wie man lebt.

Kailas: Und dann geht es nochmal weiter im Menschlichen, dass man sagt Selbstbewusstsein.

Kailas: Also du kannst Worte so ganz schön auseinandernehmen. Ja, das ist toll an der deutschen Sprache.

Kailas: Ich meine, es gibt Worte, die sind ganz merkwürdig.

Kailas: Merkwürdig.

Nicola: Würdig, sich zu merken.

Kailas: Und solche Sachen.

Nicola: Seltsam.

Kailas: Manche Sachen sind seltsam, kommen nicht so häufig vor.

Nicola: Ich fand das ja auch interessant, dass du dir das ausgesucht hast,

Nicola: weil es eben um Führung geht und du bist ja in deinem Job jetzt meistens nicht

Nicola: offensichtlich in der Führungsrolle, wenn du da als Schauspieler am Set bist.

Nicola: Hast dich aber dafür entschieden und ich finde, das ist ja auch eine Einstellung,

Nicola: die man haben kann, bin ich denn mitverantwortlich dafür, auch wenn ich nicht

Nicola: die Führung habe, wie so eine Gruppe funktioniert.

Nicola: Und das führt zu einem Punkt, den ich da auch nochmal gefunden habe,

Nicola: wo ich auch ein schönes Wort gefunden habe.

Nicola: Weil gerade auch so angesichts der uns umgebenden politischen Situationen kann

Nicola: man ja manchmal in die Situation kommen und sagen, ich, boah Gott,

Nicola: was da passiert, was kann ich denn machen?

Nicola: Also ich habe ja, ich fühle mich letztendlich ohnmächtig, weil ich eigentlich gar nichts tun kann.

Nicola: Und das Gegenteil wäre, ich bin eben allmächtig, weil ich vielleicht in einer

Nicola: Führungsposition bin und sagen kann, hier geht es lang, da geht es lang.

Nicola: Also wer sich da gerade allmächtig fühlt, In der Politik kann man ja sehr schön gerade beobachten.

Nicola: Und was machen wir damit als Menschen, die weder das eine noch das andere sein wollen?

Nicola: Also weder allmächtig sind wir nicht oder wollen das auch nicht sein,

Nicola: aber auch nicht ohnmächtig. Und da gab es diesen schönen Begriff teilmächtig.

Nicola: Also dass ich eben mit einem Teil, vielleicht auch mit meinem Verhalten dazu

Nicola: beitragen kann, wie eben eine Gruppe, wie eine Gesellschaft funktioniert.

Nicola: Ist das so dein Ansatz, dass du selber auch dich in deiner Verantwortung quasi

Nicola: für das Gelingen eines Films, eines Projekts, einer Gesellschaft siehst?

Kailas: Also letzten Endes, klar, also wenn ich für einen Job gebucht werde,

Kailas: dann habe ich eine Verantwortung und es steht ja auch im Vertrag,

Kailas: dass ich mich mit der Rolle auseinandergesetzt habe, dass ich da fit und fähig

Kailas: bin und vorbereitet die Texte kann und so weiter, weil natürlich ist es auch

Kailas: ein Apparat, der diesen Film herstellt und man selber ist Teil davon.

Kailas: Und nach bestem Wissen und Gewissen trägt man seinen Teil für das Gesamtwerk bei.

Kailas: Und je besser Anspruch an die eigene Arbeit, desto besser für das ganze Ding am Ende.

Kailas: Aber dieses Thema Macht und so weiter ist, glaube ich, was macht, macht.

Kailas: Also eine Ohnmächtigkeit oder wenn man nichts machen kann, weiß ich nicht.

Kailas: Ich habe da mal drüber nachgedacht.

Kailas: Ich begegne dem eigentlich eher mit einer Grundhaltung, einem Gefühl.

Kailas: Also ich habe mal gesagt irgendwie, dass der Optimist lacht,

Kailas: um zu vergessen und der Pessimist vergisst zu lachen.

Kailas: Und irgendwie ist das so eine optimistische Lebenseinstellung,

Kailas: glaube ich, mit der ich zum Glück irgendwie ausgestattet wurde,

Kailas: dass ich mit einer Resilienz durchs Leben gehe und auch Niederschläge oder irgendwie

Kailas: Türen, die geschlossen sind,

Kailas: irgendwie versuche wahrzunehmen, zu akzeptieren und dann irgendwie weiterzumachen.

Kailas: Und ich glaube, das Schicksal,

Kailas: Das führt einen dann irgendwann doch dahin, wo es vielleicht hingehen soll. Keine Ahnung.

Nicola: Also bei dir zu bleiben letztendlich und das dann auch, du hast ja gesprochen

Nicola: von Resilienz, auch dann zu sehen, was kann ich daraus machen oder inwiefern

Nicola: stärkt das mich letztendlich so.

Kailas: Auf einem steinenden Weg kann man Häuser bauen und solche Sachen.

Nicola: Ja, es gibt für jede Lebenssituation mindestens ein gutes Zitat,

Nicola: würde ich sagen. Du hast ein paar parat.

Kailas: Diese Klorollensprüche sind top.

Nicola: Ich glaube, wir können gleich zum nächsten Lernangebot. Das passt ja auch ganz

Nicola: schön zu deinem Job, was du dir ausgezeichnet hast. Es geht um das Thema Improvisation

Nicola: und auch dieses Lernangebot stellen wir einmal kurz vor.

Christian: Im Lernangebot Improvisation dreht sich alles um die künstlerische Praxis.

Christian: Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Improvisation auch den spontanen

Christian: praktischen Gebrauch von Kreativität zur Lösung auftretender Probleme.

Christian: Manche sehen darin die höchste Form der Kunst, andere halten es für eine eher

Christian: obskure Praktik, eine Art Verlegenheitslösung, wenn es auf die saubere Art nicht klappt.

Christian: Mit Videos, Podcasts und Leselisten lässt uns dieses Lernangebot ganz tief in

Christian: die Praxis der Improvisation eintauchen und damit ein besseres Verständnis davon gewinnen.

Christian: Vorerfahrungen sind nicht notwendig. Und auch wenn es hier vorrangig um die

Christian: Improvisation in der Musik geht, die Konzepte und die praktischen Übungen lassen

Christian: sich auf alle Formen der künstlerischen Arbeit und sicher auch auf Alltagssituationen übertragen.

Christian: Und wer das Lernangebot durchlaufen hat, fängt eigentlich am Ende erst richtig an.

Christian: Improvisation nämlich lässt sich am besten lernen, wenn man sie anwendet.

Christian: Vielleicht ja auch im täglichen Leben.

Christian: Das Lernangebot ist in englischer Sprache verfasst und entstanden an der Hochschule

Christian: für Musik und Theater Hamburg.

Nicola: Ja, Improvisation. Ich würde mal sagen, das ist ja so ein Standard.

Nicola: Du bist jetzt von dem, was ich jetzt gesehen habe an Filmproduktionen,

Nicola: bislang glaube ich nicht. Es gibt jetzt gerade so einen Trend von Impro-Komödien,

Nicola: ist mir aufgefallen, viel.

Nicola: Scheint sich gut als Komödie zu eignen, die Technik.

Nicola: Hast du sowas auch schon mal mitgemacht? Also eine Produktion,

Nicola: wo es letztendlich zwar ein Drehbuch gibt, aber eben nicht die einzelnen Sätze,

Nicola: die zu sprechen sind, vorgeschrieben sind, sondern die entstehen beim Drehen selbst.

Kailas: Ja, habe ich einmal, auch gar nicht so lange her, zum ersten Mal mitgemacht

Kailas: bei einer Produktion mit vielen Jugendlichen.

Kailas: Wo mit Improvisation gearbeitet wurde. Da bin ich auch relativ kurzfristig eingesprungen für eine Sache.

Kailas: Und eigentlich, ich habe mir das Thema ausgesucht, weil, ja,

Kailas: ich will jetzt nicht sagen, das ist eine Angst.

Kailas: Aber, ja, Dinge nicht zu wissen ...

Kailas: Machen mich unsicher. Und deswegen, Improvisation finde ich auch schwierig,

Kailas: weil wenn man über irgendein Thema gar nicht genug Informationen hat,

Kailas: dann kann man auch echt viel in, was weiß ich, Gelaber geraten.

Kailas: Ich hoffe, das tue ich jetzt gerade nicht.

Nicola: Nein, nein.

Kailas: Das ist ja auch alles Improvisation.

Nicola: Wir haben kein Drehbuch, wir sind nicht gescriptet.

Kailas: Ich habe das noch nie gemacht. Aber der Witz ist ja, Improvisation,

Kailas: da läuft man immer Gefahr, auch ein bisschen zu viel Privates von sich irgendwie

Kailas: preiszugeben, was dann wieder von außen auch teilweise beurteilt wird oder was

Kailas: weiß ich nicht, was ja auch okay ist.

Kailas: Andere Leute sollen alles beurteilen, was sie sehen und ihre Meinung dazu haben und so weiter.

Kailas: Und wenn man irgendwie mit sich selber einigermaßen okay ist,

Kailas: dann ist es auch Wurst, aber es ist ja auch manchmal so, wo wir auch schon über

Kailas: Retrospektive gesprochen haben,

Kailas: viel, was man jetzt preisgibt auch von sich selber privat, ist jetzt ein Ist-Zustand

Kailas: und ein Moment aus der Situation von heute und wenn ich mir das in fünf Jahren

Kailas: angucke, denke ich vielleicht, was hast du da erzählt in diesem komischen Podcast?

Kailas: Das ist mir Kopf und Kragen gelabert. Und das sind so Sachen.

Kailas: Wo ich in der Improvisation vielleicht irgendwie tatsächlich ein bisschen mehr

Kailas: Know-how drüber hätte, um dann auch souveräner zu arbeiten.

Kailas: Beim Schauspiel ist es ja so, wenn du Drehbuchtexte hast, dann hast du immer

Kailas: noch so eine Art Schutz, den man sonst im Leben halt nicht unbedingt hat,

Kailas: immer wenn man privat ist und so.

Kailas: Sondern du hast eine Rolle, du hast einen Text von einer Person und das gibst

Kailas: du halt wieder mit Werkzeugen, die du hast.

Kailas: Aber am Ende ist es dann trotzdem nicht zwingend deine Meinung oder wenn du

Kailas: jetzt in irgendeinem Film einen Verbrecher spielst, dann bist du jetzt kein

Kailas: Verbrecher, dann läufst du mit einer Pistole durch die Welt oder so.

Kailas: Oder bist ein mieser Typ in einer Firma, der Ideen von anderen klaut oder so.

Kailas: Das bist du ja nicht als Person.

Kailas: Und darum ist das halt immer ein ganz guter Schutzmantel, dass du unter den

Kailas: Voraussetzungen, die du kriegst, agieren kannst. Und bei Improvisationen,

Kailas: Es ist wahrscheinlich, also ich glaube vielleicht teilweise auch so,

Kailas: dass du die Voraussetzungen kriegst und die Informationen, wie diese Person

Kailas: sich verhalten würde und dann ist dann quasi nur der Text oder die Worte improvisiert

Kailas: oder die Stimmung und so. Vermute ich jetzt einfach mal.

Nicola: Mich hat es auch wirklich interessiert, weil diese Komödien,

Nicola: die es da gibt, das Begräbnis zum Beispiel mit, das ist mit Charlie Hübner.

Kailas: Auch genau. Jan-Jörg Schütte.

Nicola: Jan-Jörg Schütte ist Regisseur davon und dann gab es noch das Begräbnis,

Nicola: das Fest, wo es ein Weihnachtsfest gibt, das ist der Nachfolgekomödie.

Nicola: Ich habe mir die angesehen.

Nicola: Ich hatte das Gefühl, man hat gar nicht so das Gefühl, dass das so frei ist,

Nicola: wie es jetzt rein theoretisch sich anhört. und hat deshalb nochmal geguckt,

Nicola: wie solche Produktionen entstehen.

Nicola: Und da wurde schon gesagt, es gibt schon so eine Art Anleitungsdrehbuch.

Nicola: Also man muss am Ende einer Szene irgendwo hinkommen, weil sonst ufert es ja auch total aus.

Nicola: Also so frei sind dann solche Produktionen, die ja letztendlich auch sich am

Nicola: Ende noch jemand anschauen soll.

Nicola: Nicht, wie man das vielleicht zum Beispiel auf einer Theaterbühne sich vorstellen

Nicola: kann, wo vielleicht das Wichtigste sogar ist, das Spielen an sich und nicht

Nicola: das, was hinterher dabei am Ende entsteht.

Nicola: Aber genau, also von daher kann ich mir schon vorstellen, dass es dann,

Nicola: es gibt eben einen Rahmen,

Nicola: der gesetzt ist und in diesem Rahmen hat man mehr Freiheiten,

Nicola: als du das jetzt beschrieben hast, wenn du dein Drehbuch hast und dann ja auch eine sehr enge,

Nicola: man kann das ja auch als Korsett sehen, weil man sagt, okay,

Nicola: ich muss jetzt genauso sprechen, man kann das aber auch im positiven Sinne als

Nicola: Stütze sehen und sagen, ich begebe mich jetzt so in diese Person,

Nicola: die sich da jemand mal ausgedacht hat und mache das und beides hat wahrscheinlich Vor- und Nachteile.

Nicola: Was ich da an dem Lernangebot persönlich nochmal ganz interessant fand,

Nicola: dass ich den Eindruck habe, wenn man da so tief eintaucht, wie die das da machen,

Nicola: dass alles theoretisch durchdenkt,

Nicola: dass man vielleicht auch eine andere Haltung zu diesem Thema bekommt und dass

Nicola: man sich vielleicht in dem Sinne so stärken kann, dass man sagt,

Nicola: man schöpft dann ja sehr viel aus sich heraus und sich mehr selbst vertraut.

Nicola: Also wenn man sagt, ich bin da sehr bei mir, du hast ja auch gesagt,

Nicola: ist mir doch egal, was die anderen sagen.

Kailas: Teilweise, ja klar.

Nicola: Teilweise, genau, das ist ja auch eine ständige Übung, glaube ich,

Nicola: aber dann könnte man, also ich könnte mir vorstellen, wenn man das wirklich

Nicola: als kreativen Prozess sagt, das ist dann in dem Augenblick entstanden,

Nicola: dass man auch dazu stehen kann, wenn man sich vorher sehr damit beschäftigt hat, oder?

Nicola: Also jetzt eine Frage an dich als Künstler, ich bin keine Künstlerin.

Kailas: Von daher. Ja, es ist ganz interessant, dass du das Begräbnis erwähnst,

Kailas: weil ich habe ja mit der Jan-Georg Schütte, der hat ja auch bei uns bei CheckCheck

Kailas: mitgemacht und ich habe mich tatsächlich dann auch mit ihm ein bisschen über

Kailas: solche Sachen unterhalten und darum weiß ich auch, die haben dann mit ganz,

Kailas: ganz vielen Kameras gedreht,

Kailas: über 30, 40 Kameras aufgebaut und dann auch viel geprobt und dann das in relativ

Kailas: kurzer Zeit dann durchgespielt oder was,

Kailas: mit diesem Leitfaden von Anfang und Ende einer Szene und so weiter.

Kailas: Und dann haben die Berge von Material gehabt, was sie nachher dann irgendwie

Kailas: Ewigkeiten zusammenschneiden mussten.

Kailas: Klar, das ist auch ein bisschen eine angeleitete Improvisation und mit Informationen

Kailas: und Rahmenbedingungen und so weiter.

Kailas: Aber diese Improvisation als Künstler, wenn man da auch durchs Leben geht oder

Kailas: wenn man auch malt oder so, da passiert ja die ganze Zeit Improvisation und

Kailas: man versucht dann Sachen und am Ende kommen ja auch manchmal nicht so schöne

Kailas: Bilder raus und manchmal gute Bilder.

Kailas: Oder das ist aber auch wieder subjektiv und so, aber Aber ja,

Kailas: wie gesagt, deswegen habe ich es mir ausgesucht, weil das ist noch ein kleines,

Kailas: großes Mysterium für mich.

Nicola: Ja, ich hatte aber gerade den Gedanken, auf eine Art musst du ja auch improvisieren.

Nicola: Also selbst wenn dir der Text vorgegeben ist, ist ja noch ganz viel offen.

Nicola: Also es ist ja noch die Mimik, die Gestik, die Ton stärker, die Laut stärker.

Nicola: Wie setzt du das um letztendlich?

Kailas: Ja, das ist ganz spannend, weil beim Film sogar, glaube ich,

Kailas: streckenweise sogar noch mehr improvisiert wird als am Theater,

Kailas: weil das Theater wird ja sehr, das Stück wird ja sehr lange teilweise geprobt

Kailas: und dann nach der Inszenierung dann wirklich versucht.

Kailas: Immer gleich gut zu spielen. Und beim Film weißt du auch gar nicht,

Kailas: was dein Gegenüber in dem Moment macht.

Kailas: Und dann musst du auch entsprechend darauf reagieren und nicht vorgefertigt

Kailas: dann dein Ding runterspielen, weil das ist ja immer ein Geben und Nehmen.

Kailas: Und manchmal wird man dann relativ kurzfristig auch in Situationen reingeschmissen,

Kailas: da gibt es ja gar nicht so viele Proben.

Kailas: Also nur am Drehtag selber gibt es dann teilweise Proben vor der Szene.

Kailas: Und im Regelfall ist es so, bei so wenig Drehtagen für den ganzen Film kommst

Kailas: du da rein, du kennst den Kollegen vielleicht noch nicht mal,

Kailas: mit dem du das spielst oder mit der du das spielst und da hatten wir die Situation in einem Film,

Kailas: mir wurde was gesagt, wie meine Figur sich verhalten soll und was meine Stimmung

Kailas: und Grundlage ist und der anderen Person auch und der hat dann aber ganz anders gespielt,

Kailas: als ich erwartet habe oder umgekehrt wahrscheinlich ich dann auch genau anders

Kailas: gespielt, als er erwartet hat und wir mussten halt trotzdem irgendwie zurechtkommen

Kailas: und diese Szene sinnvoll spielen und glaubhaft spielen für andere Leute.

Kailas: Und darum ist es halt immer eine sehr situative, schnelle Improvisation,

Kailas: auch in den einzelnen Momenten, klar.

Kailas: Aber irgendwie hat mich das ein bisschen, ich weiß nicht, eingeschüchtert,

Kailas: aber ich dachte erst mal so, okay, Improvisation, vielleicht ist es wirklich

Kailas: diese Aufregung und dieses Vertrauen, von dem du eben gesprochen hast.

Nicola: Also ich hatte den Eindruck, man kann auch, was das Thema Kreativität betrifft,

Nicola: sehr viel lernen. Und das geht ja eben, wie gesagt, immer um diese Musik.

Nicola: Aber das ganze theoretische Konzept, was dahinter steht, das wird ja auch erklärt

Nicola: von daher und auch musikalisch. Spielst du eigentlich musikalisch?

Nicola: Spielst du ein Instrument?

Kailas: Ich spiele kein Instrument, aber ich glaube, ich bin musikalisch.

Kailas: Also ich glaube, ich habe ein ganz gutes Gefühl für Musik.

Kailas: Und das wäre eine Sache, die ich wirklich irgendwie gerne mal lernen würde, noch Klavier spielen.

Kailas: Gibt es noch kein Lernangebot dazu.

Nicola: Aber ein Klavier ist bestimmt vorhanden und das ist wahrscheinlich auch eine

Nicola: Frage der Zeit, oder? Oder ist es eine Frage der Motivation?

Kailas: Gute Frage. Also manchmal hat man ja echt wirklich viel Zeit,

Kailas: wenn man sich da hinsetzen würde.

Kailas: Und mittlerweile gibt es ja wahrscheinlich auch Apps dafür und so.

Kailas: Und man braucht keinen Privatlehrer, der da eine Zeit hat und so weiter.

Kailas: Und kein Klavier. Man kann auch ein Keyboard nehmen wahrscheinlich heute Morgen.

Kailas: Ein Kopfhörer, eine App oder so. Also eigentlich weiß ich gar nicht.

Kailas: Ob die Finger das noch mitmachen, das Gehirn jetzt in dem fortgeschrittenen Alter.

Kailas: Also ich glaube, als Kind lernt man da viel schneller solche Sachen.

Kailas: Also weiß ich nicht, mal gucken.

Nicola: Ausprobieren. Da hast du ja noch eine Lernanregung mitgenommen hier aus dem

Nicola: Podcast und ich bin gespannt, was da rumkommt.

Nicola: Ja, in vielen Podcasts gibt es Rubriken, wir haben auch welche und jetzt ist

Nicola: dein Improvisationstalent gleich

Nicola: direkt gefragt, weil du musst sofort antworten, ohne groß zu überlegen.

Nicola: Aus dem Bauch heraus habe ich ein paar Fragen vorbereitet und die Rubrik heißt Lernen oder Lernen.

Dritte Stimme: Lernen oder Lernen?

Nicola: Improvisieren oder Lernen?

Kailas: Jetzt hast du mich.

Kailas: Lernen.

Nicola: Lernen. Du bleibst dabei.

Kailas: Ich glaube.

Nicola: Es geht um Rollenlernen. Wahrscheinlich eine Tätigkeit, die dir ja immer wieder vor die Füße fällt.

Nicola: Würdest du es lieber an der Elbe oder lieber an der Elster machen,

Nicola: wenn du dich entscheiden müsstest?

Kailas: Eigentlich eher in einem geschlossenen Raum zu Hause.

Nicola: Ja, aber du musst dich jetzt entscheiden.

Kailas: Na wirklich, ich wohne ja fast in der Alster. Also ich wohne eigentlich genau

Kailas: zwischen Alster und Elbe. Verdammt.

Nicola: Ja, auch keine Riffe.

Kailas: Nee, ich glaube in der Elbe ist ruhiger, weniger Menschen.

Nicola: Ja.

Kailas: Ja, Elbe.

Nicola: Kleine lernen, Häppchen lernen oder im Deep Dive lernen?

Kailas: Häppchen.

Nicola: Lieber Häppchen. Lernen in der Gruppe oder lernen im eigenen Tempo?

Kailas: Eigenes Tempo, aber auch eigenes Tempo in der Gruppe. Es ist natürlich schwieriger,

Kailas: weil jeder sein eigenes Tempo hat.

Kailas: Also von daher tendenziell, glaube ich, eher im eigenen Tempo.

Nicola: Aber das führt interessanterweise zu unserem ersten Leadership wieder zurück.

Nicola: In der guten Gruppe müsste es möglich sein, auch im eigenen Tempo zu lernen.

Nicola: Das wird ja auch in vielen Schulklassen, ist das ja heutzutage auch eine Herausforderung,

Nicola: weil natürlich hat keine Klasse, haben alle Kinder das gleiche Lerntempo.

Nicola: Alles ist so drauf ausgerichtet, als sei das so. Aber zunehmend wächst da ja auch das Verständnis.

Nicola: Und es gibt auch mehr und mehr Lernmethoden im eigenen Tempo,

Nicola: auch in der Gruppe zu lernen.

Kailas: Ja, klar. Ich meine, das ist auch immer das vorgegebene Thema relevant.

Kailas: Also wenn es in der Mathematik manche Leute irgendwie gar keinen Zugang haben,

Kailas: lernen die natürlich wesentlich langsamer.

Kailas: Und umgekehrt beim Sport hat auch nicht jeder die gleichen Voraussetzungen, allein physisch.

Kailas: Und das ist für manche wahrscheinlich auch nervig, wenn der beim Basketball nicht am Kurban kommt.

Kailas: Für die, die da ankommen. Und das ist halt genau der Witz, dass da ein eigenes

Kailas: Lerntempo auch wichtig ist für jeden.

Nicola: Du hast ja ein ganz positives Erlebnis, eine ganz positive Erinnerung,

Nicola: würde ich sagen, an deine Schulzeit und hast da ja Noten erhalten.

Nicola: Es gibt eine Diskussion, ob man die abschaffen sollte. Deshalb die Frage jetzt,

Nicola: Lernen und Noten erhalten oder Lernen ohne Noten?

Kailas: Ja, ich meine, Noten sind, also es wäre jetzt einfach zu sagen,

Kailas: lernen ohne Noten, weil es ist dann alles Peace, Love und Harmony.

Kailas: Jeder darf und jeder kann und so weiter. Aber irgendwo ist es manchmal auch

Kailas: irgendwie natürlich ein schönes Gefühl, wenn man für das, was man leistet,

Kailas: eine Anerkennung bekommt in der Form.

Kailas: Und wenn das da in der Form von Noten ist, dann ist es halt so,

Kailas: weil die Realität und unsere Lebensrealität, die wir jeden Tag haben,

Kailas: die basiert ja irgendwo auch auf,

Kailas: ja, wie will ich sagen, Erfolgsdruck, aber halt irgendwie schon auch auf Zahlen.

Kailas: Und das ist halt eher ein größeres Thema im Leben.

Kailas: Also eigentlich, ja, Lernen ohne Noten, klar.

Nicola: Ja, weil es natürlich auch dazu führt, also Noten sind dann ja auch wiederum

Nicola: der Zugang zu anderen Dingen und vielleicht sind manche Menschen besser in der

Nicola: Lage, sich zu entfalten, wenn sie nicht einen Stempel draufkriegen mit einer Note.

Kailas: Ja klar, also das wäre der Idealfall, aber es ist so ein bisschen romantisch, die Vorstellung.

Nicola: Ja, seien wir doch mal romantisch.

Kailas: Ja, jetzt kommt ein harter Cut.

Nicola: Jetzt kommt ein harter Cut, weil jetzt kommt ein ganz unromantisches Thema.

Kailas: Ich spüre es.

Nicola: Du spürst es. Was ist Geld? Das ist unser nächstes Lernangebot und wie alle

Nicola: stellen wir auch das einmal kurz vor.

Christian: Wie lässt sich der Unterschied zwischen Geld und Vermögen erklären?

Christian: Und wo finde ich Informationen darüber, was Buchführung bedeutet?

Christian: Geld zu verstehen hilft uns dabei auch die Welt zu verstehen.

Christian: Allerdings sind selbst grundsätzliche Zusammenhänge einer auf Geld basierenden

Christian: Wirtschaft für viele Menschen immer noch nur schwer verständlich.

Christian: Das Lernangebot weißes Geld möchte diese Wissenslücke schließen und die wichtigsten

Christian: Grundlagen zum Thema Geld und Geldpolitik anhand von einigen Lernmodulen so

Christian: einfach wie möglich aufbereiten.

Christian: Auf diese Weise sollen sie auch Menschen ohne Vorwissen zugänglich werden.

Christian: Die Webseite ist an der Uni Hamburg entstanden unter der Leitung von Dr.

Christian: Michael Petz von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und

Christian: Volkswirtschaftslehre.

Nicola: Du hast schon eingangs so ein bisschen angedeutet, dass dein Bezug zu Geld,

Nicola: sagen wir mal so, du hast glaube ich auch mal gesagt, Geld nervt.

Kailas: Richtig. Ich habe in einem Zeitungsinterview irgendwann mal gesagt, hast du gesehen?

Nicola: Ja, ich habe mich vorbereitet.

Kailas: Aber auch das noch.

Nicola: Auch das noch.

Kailas: Ja, ich habe mal gesagt, Geld nervt, weil also sinngemäß irgendwie,

Kailas: dass die Abwesenheit von Geld viele Dinge im Leben verhindert und die Anwesenheit

Kailas: von Geld viele Dinge bestimmt.

Nicola: Ja.

Kailas: Und das finde ich nicht gut. Oder das heißt finde ich nicht gut, also finde ich nervig.

Nicola: Und trotzdem braucht man es und trotzdem hattest du mal eine Zeit lang auch

Nicola: so ein bisschen in die Richtung überlegt, dich sogar beruflich zu orientieren, oder?

Nicola: Was du so dieses Kaufmännische und so, also. Also richtig, kurzzeitig.

Kailas: Also wie gesagt, das war ja Ende der Teenagerzeit oder Anfang der 20er oder so war das natürlich.

Kailas: Du musst halt gucken, du siehst diese Welt und das Leben und alles muss irgendwie

Kailas: bezahlt werden und so weiter. Und deswegen habe ich halt gedacht,

Kailas: okay, wo finde ich meinen Platz in dieser Welt oder in dieser Gemeinschaft oder

Kailas: in dieser Gesellschaft?

Kailas: Und da, wie gesagt, aufgrund dieser Ablehnung in vielen Bereichen oder Ausbildungsplätzen

Kailas: und so weiter, da habe ich dann gesagt, ja, okay, was soll's,

Kailas: ich muss mich jetzt selbstständig machen und irgendwas machen und Geld verdienen, um alles zu bezahlen.

Kailas: Und ja, es ist halt ärgerlich, weil das halt sehr viel Zeit auch in Anspruch

Kailas: nimmt, irgendwie erstmal Geld zu generieren auf dem Konto, damit alles bezahlt ist.

Kailas: Und da muss man, glaube ich, auch echt ein bisschen aufpassen,

Kailas: dass man da nicht irgendwie sich darin verstrickt, um sein Überleben zu sichern.

Kailas: Also einfach nur, man lebt gar nicht, sondern arbeitet nur, um zu überleben.

Nicola: Ja.

Kailas: Als Grundvoraussetzung, das ist ja irgendwie eine Basis. Und da habe ich halt

Kailas: über die Jahre auch gewusst, Bei der Erkenntnis, dass mir dieser Job so viel

Kailas: Spaß macht, wenn ich drehe,

Kailas: dass ich den am liebsten irgendwie jeden Tag machen könnte und mich darüber

Kailas: freuen würde, dass ich damit meinen Lebensunterhalt bezahlen und sichern kann.

Kailas: Da habe ich echt viel über Geld nachgedacht und habe dann irgendwann festgestellt,

Kailas: auch zunehmend, wenn man heute sich Leute anguckt, die bei Instagram oder wo

Kailas: auch immer Fotos posten von tollen Autos, von Modedesigner-Klamotten und was weiß ich nicht und so,

Kailas: habe ich irgendwann immer die Krise gekriegt. Ich habe gedacht so,

Kailas: Mittlerweile finde ich, Kapitalismus ist die größte Religion der Welt geworden

Kailas: und alle beten es an. Also super hässlich.

Kailas: Also Kapitalismus als größte Religion in der Welt und Ignoranz ist der Teufel.

Kailas: Und das ist super schlimm. Also es gibt ja viele verschiedene Religionen und

Kailas: darüber wird diskutiert und erzählt.

Kailas: Aber ich glaube, das Grundwesen von egal welcher Religion und so ist eigentlich

Kailas: eher was Gutes. Und das Streben nach Glück oder Glückseligkeit ist für mich

Kailas: persönlich auch ein Lebensziel.

Kailas: Und ich habe dann viel, glaube ich, einen humanistischeren Lernansatz irgendwie.

Kailas: Und da passt diese Idee von Geld und Ungleichheit nicht wirklich rein für mich.

Nicola: Trotzdem hast du es dir ausgesucht als Lernangebot. Das heißt,

Nicola: was ist dann, also sich mit etwas Ätzendem zu beschäftigen, was ist der Antrieb

Nicola: dann zu sagen, ich will es aber doch wissen?

Kailas: Richtig, weil was wir eben ja schon bei dem Thema Improvisation hatten, ist eine Unsicherheit.

Kailas: Damit geht man schwer durchs Leben.

Nicola: Eine Unsicherheit.

Kailas: Das Thema Geld ist halt eine Sache. A will ich diese ganze Wirtschaft und diesen

Kailas: Kapitalismus oder die Handlungsweisen vieler Menschen irgendwie versuchen zu verstehen,

Kailas: warum alle Menschen so handeln und agieren mit dem Geld, wie sie es tun.

Kailas: Und dann ähm,

Kailas: Möchte ich das Geld auch verstehen, weil ich halt ja gerade als freischaffender

Kailas: Künstler selbstständig bin und auch meinen Lebensunterhalt finanzieren muss,

Kailas: will ich es einfach verstehen, um es abzuhaken.

Kailas: Also damit ich da nicht wie so ein Ochse vor dem Berg sitze und denke,

Kailas: wie zum Geier komme ich da hoch, sondern ich will dann eine Souveränität haben,

Kailas: um, sage ich mal, die Grundbedürfnisse erfüllen zu können.

Kailas: Oder nicht die Grundbedürfnisse, sondern die Grundvoraussetzungen einfach erfüllen

Kailas: zu können, um dann andere Dinge zu tun.

Kailas: Einfach, um es zu verstehen. Und das aber auch aus psychologischer oder auch

Kailas: philosophischer Sicht, um die ganze Welt besser zu verstehen vielleicht.

Nicola: Ja, es gibt ja auch einen Teil in dem Lernangebot, wo es tatsächlich auch eben

Nicola: um Geld und Politik geht.

Nicola: Und weil, wie du vollkommen richtig sagst, unsere Politik ist ja durchzogen

Nicola: in einem kapitalistischen System von Geldthemen und gerade sind die auch wieder akut.

Nicola: Das heißt, da die Hintergründe besser zu verstehen und ich habe mal irgendwo

Nicola: eine Untersuchung gelesen,

Nicola: dass Wirtschaftsjournalismus der Journalismus ist, der auch als am komplexesten

Nicola: gesehen wird und wo die meisten Menschen auch am ehesten aussteigen,

Nicola: weil eben die Zusammenhänge sehr komplex sind und bis man da wirklich durchdringt.

Nicola: Also ich gehe davon aus, dass dieses Lernangebot da auf einer Ebene ist,

Nicola: weil das ja eben auch für Menschen, die jetzt noch kein starkes Vorwissen haben.

Nicola: Und ich glaube, wenn man einen Wirtschaftsteil einer wirklich überregionalen

Nicola: Tageszeitung liest, muss man schon manchmal ganz schön tief drin sein,

Nicola: um die Zusammenhänge auch zu verstehen.

Nicola: Und das hat ja eine Komplexität, die vielleicht auch nicht mehr uns allen zugänglich ist.

Nicola: Gleichzeitig aber ist es so wichtig, weil eben Geld tatsächlich,

Nicola: es gibt ja diesen komischen Spruch, Geld regiert die Welt. Da ist ja auch was dran.

Kailas: Ja, und also wahrscheinlich noch sehr viel mehr als vor 2000 Jahren.

Kailas: Also klar, man darf jetzt den, ja okay, das war vor 2000 Jahren wahrscheinlich

Kailas: auch schon so, dass einer mehr haben wollte als der andere.

Kailas: Aber da war das halt noch nicht so komplex, wie es jetzt ist.

Kailas: Ja, Geld regiert die Welt. Das ist genau das Problem.

Kailas: Und viele Leute sind halt jetzt auch heutzutage damit beschäftigt,

Kailas: ihr Überleben zu sichern durch Geld, dass sie vielleicht auch gar nicht die

Kailas: Kapazitäten und Möglichkeiten haben, sich intensiv zum Beispiel auch mit politischen

Kailas: Themen auseinander zu setzen.

Kailas: Und dann fragen sich alle, ihr müsst wählen, ihr habt eine Verantwortung.

Kailas: Und so sagt ein Politiker, der das 24 Stunden macht am Tag, der setzt sich damit

Kailas: auseinander und so weiter.

Kailas: Aber jemand, der was weiß ich, irgendwo keine Ahnung, nachts Pakete sortiert und,

Kailas: zwölf Stunden lang und dann morgens irgendwie einfach nur pennen will,

Kailas: nach Hause kommt und irgendwie isst, schläft und versucht, seine Mieter am Monatsende zu bezahlen.

Kailas: Die Person, die wird gar nicht die Möglichkeit haben, sich in dem Umfang mit

Kailas: den Folgen, Konsequenzen und Berichten über Geld, was dann auch die Politik

Kailas: macht und Kriege und ungleiche Verteilungen und solche Sachen,

Kailas: da großartig beeinflussen zu können, glaube ich, manchmal.

Nicola: Ja, auf jeden Fall.

Kailas: Und sag du mal, ja klar, jede Stunde zählt.

Nicola: Du musst das machen.

Kailas: Und da muss ich entscheiden. Aber ich habe selber jetzt bei der bei den,

Kailas: da waren ja sogar zwei Wahlen hier in Hamburg,

Kailas: also auch hier die Bürgerschaftswahl gab es auch noch, da waren so viele Leute

Kailas: drauf auf der Liste, die ich natürlich alle nicht kenne, aber mich erstmal über

Kailas: 75 Leute oder 55 Leute zu informieren, wann soll ich das machen und in welchem Umfang und, ne.

Nicola: Das ist die Komplexität, ne. Und es hat ja nicht nur was mit dem Verstehen des

Nicola: politischen Systems zu tun, sondern auch natürlich und deshalb finde ich,

Nicola: es geht dieses Lernangebot auch immer in das Thema Chancengerechtigkeit,

Nicola: weil wenn ich von Anfang an weiß, wie Geld funktioniert,

Nicola: ist es natürlich auch leichter, Geld zu vermehren, als keinen Hintergrund dazu haben.

Nicola: Und hattest du das Gefühl, also da gibt es ja auch eine Diskussion,

Nicola: dass das in der Schule bei dir ausreichend behandelt wurde, das Thema Geld?

Kailas: Ich glaube, das wurde gar nicht behandelt.

Nicola: Gar nicht, ja.

Kailas: Damals in den 90ern. Klar, ich meine, die Schule ist in St.

Kailas: Georg, hat aber ein Einzugsgebiet von fast ganz Hamburg, also heutzutage ist

Kailas: das ja auch nochmal komisch anders organisiert, dass eigentlich im Prinzip nur

Kailas: aus den Stadtteilen die Schüler da hinkommen und das ist natürlich auch eine,

Kailas: Monokultur und egal welcher Stadtteil sind die Leute dann umfeldgeschädigt also

Kailas: in Blankenese sind die genauso umfeldgeschädigt wie in einem Spittel oder in

Kailas: anderen Stadtteilen, aber bei uns in St. Georg war das halt,

Kailas: Also ich glaube, das Thema war nie Thema, weil wir alle kein Geld hatten.

Kailas: Aber wir hatten eine tolle Solidarität.

Kailas: Also ich weiß noch, wir hatten unseren Sportunterricht bei der Lobmühlenstraße

Kailas: auf dem Sportplatz, weil unsere Schule relativ klein war und wurde dann halt

Kailas: zusammengelegt mit der anderen Schule.

Kailas: Und wir mussten dann halt einmal rüber gehen, das heißt auch über den Steinnamen rüber und so weiter,

Kailas: und ja, damals fünfte, sechste, siebte Klasse, da hatten wir alle irgendwie

Kailas: keine Kohle und haben dann irgendwie immer zusammengeschmissen und haben uns

Kailas: da irgendwo, was weiß ich, ein großes Paket Toastbrot geholt,

Kailas: eine Packung Chips von irgendeiner No-Name-Marke von 29 Pfennig und Ketchup

Kailas: und haben so einen Ghetto-Toast gemacht, also irgendwie so Chips,

Kailas: Ketchup und Toastbrot und das haben wir aber geteilt dann miteinander.

Nicola: Das hat wahrscheinlich gut geschmeckt, oder?

Kailas: Ja, weiß ich nicht.

Nicola: Weißt du nicht.

Kailas: Nee, aber ich glaube, da gab es ein, zwei Leute in der Klasse,

Kailas: die hatten ein bisschen mehr Geld und die haben dann zum Beispiel auch damals so ein Game Boy.

Kailas: Also das ist so, kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen,

Kailas: weil jeder hat sein Handy und hat da Spiele drauf und so weiter.

Kailas: Sowas gab es ja damals noch gar nicht, also Handys und so weiter.

Kailas: Aber so ein Game Boy, das war so ein Computerspiel.

Kailas: Und einer aus der Klasse hatte den und der hat den aber wirklich jeden Tag mit

Kailas: frisch aufgeladenen Batterien mitgebracht und jede Stunde wurde der rumgereicht

Kailas: und unterm Tisch durfte irgendjemand anders damit spielen.

Kailas: Es gab da schon eine gute Gemeinschaft.

Kailas: Vom Gefühl her weiß ich gar nicht, ob es da Ausgrenzungen gab,

Kailas: so wie heute jetzt wegen Schuhen oder welche Hose, welche Schuhe und so.

Kailas: Wir hatten alle kein Geld für Schuhe über 100 Mark.

Kailas: Also ich weiß gar nicht, vielleicht gab es ein, zwei Leute, die ja irgendwie

Kailas: Markenschuhe hatten, die über 100 Mark gekostet haben, aber das war eigentlich gar keine Option.

Nicola: Also insgesamt finde wenn man so anguckt, was du dir ausgesucht hast und welche

Nicola: Themen und wie du dazu stehst, habe ich das Gefühl, du hast so ein bisschen

Nicola: den Anspruch, du lernst auch gerne da, wo es weh tut, oder?

Nicola: Also so Themen, wo du sagst, es ist jetzt kein Schaumbad, mich damit zu beschäftigen,

Nicola: sondern es ist auch immer in gewisser Form eine Herausforderung.

Kailas: Kann sein. Wenn das so rüberkommt. Nee, klar, weil ich meine,

Kailas: die Sachen, die man jetzt irgendwie weiß, oder beziehungsweise eigentlich kann

Kailas: man sagen, ich weiß, dass ich nichts weiß.

Kailas: Das ist so ein Zitat, das habe ich auch bei Check Check mal gesagt.

Kailas: Ich habe da in der Rolle als Ertu da so ein bisschen, sage ich mal,

Kailas: so einfach gestrickten, aber gutherzigen Typen gespielt.

Kailas: Und er sagt auch in der dritten Staffel, in einer Folge am Anfang,

Kailas: liest er Zitate, weil er möchte gebildet darüber kommen. Und dann liest er halt dieses Zitat vor.

Kailas: Ich weiß, dass ich nichts weiß, Sokrates. Aber das könnte auch von mir sein.

Kailas: Und das ist eine ganz interessante Sache, weil ...

Kailas: Ja, man lernt das ganze Leben. Und wenn man jetzt zur Uni geht und sich ein

Kailas: Thema aussucht, was einen sehr interessiert, was weiß ich, Biochemie oder so,

Kailas: oder keine Ahnung, dann lernt man dieses Fach sehr gut und wird dann auch sehr gut da drin.

Kailas: Und ich bin in meiner Schauspielerei eher darauf hängen geblieben,

Kailas: dass ich viele verschiedene Themen, ein bisschen lerne hier,

Kailas: ein bisschen lerne da und so weiter.

Kailas: Und klar, manche Sachen, die ich nicht verstehe, will ich lernen.

Kailas: Und das sind halt Sachen wie Geld, Improvisation, Politik, wahrscheinlich 10.000 andere Sachen.

Kailas: Und darum, ich bin eigentlich immer interessiert an vielen.

Nicola: Das passt ja auch ganz gut zu deinem kreativen Beruf, glaube ich,

Nicola: weil man holt sich dann auch immer wieder Anregungen und deshalb fand ich auch interessant,

Nicola: dass du die Frage Häppchenlernen oder Deep Dive, natürlich ist Häppchenlernen

Nicola: ja schon fast negativ konnotiert, aber es ist ja wirklich dieses überall aus

Nicola: ganz verschiedenen Bereichen sich Anregungen zu holen und dann auch wieder so Rollen, die ja auch,

Nicola: du musst ja auch was schöpfen letztendlich, wenn du so eine Rolle spielst.

Nicola: Und deshalb finde ich das gar nicht so überraschend, dass du da so neugierig

Nicola: bist und auch auf so ganz verschiedene Themen angesprungen bist.

Nicola: Ich kann ja nochmal zum Ende doch nochmal kurz, du hattest das eben schon so

Nicola: angerissen, welche du dir noch ausgesucht hast.

Nicola: Ich würde die nochmal kurz nennen. Selbstmanagement, hattest du gesagt.

Kailas: Ja, wie gesagt, da sind wir ja zum Leadership weitergegangen.

Nicola: Genau, da bist du noch eine Etappe weiter quasi gegangen.

Nicola: Rechtsmedizin, das ist eben deiner Rolle geschuldet. Du bist der Rechtsmediziner

Nicola: im Tatort Ludwigshafen.

Kailas: Richtig.

Nicola: Seit schon langer Zeit. Da weißt du ja wahrscheinlich auch schon viel darüber, oder?

Kailas: Ja, das heißt, ein bisschen was hier und da.

Kailas: Das war ganz lustig, als ich damals das erste Mal diesen Rechtsmediziner da gemimt habe,

Kailas: bin ich hingegangen und habe mir die Texte angeguckt und es waren auch streckenweise

Kailas: ein bisschen kompliziertere Fachbegriffe waren dabei,

Kailas: wo er dann über Benzodiazepine im Blut oder irgendwelche Hutkrempenregeln bei

Kailas: rückwärtigem Aufprall mit Schädel-Hirn-Traumor erzählt und sowas.

Kailas: Und als ich das dann androhte, dass sie mich behalten, also dass sie mich wiedergebucht

Kailas: haben, habe ich gedacht, ja gut, dann solltest du dich vielleicht doch mal noch

Kailas: ein bisschen intensiver vorbereiten, um zu glänzen.

Kailas: Und ich habe dann mit Erlaubnis vom SWR dann mit einem Briefkopf von denen habe

Kailas: ich dann das UKE hier in Hamburg kontaktiert, den Püschel, unser Rechtsmediziner.

Kailas: Ich glaube, der ist jetzt in Rente. Aber ein Senatormann und den habe ich angeschrieben,

Kailas: ob ich nicht mal hospitieren dürfte.

Kailas: Und hat er gesagt, ja, klar, kriegen wir hin, machen wir.

Kailas: Und dann habe ich den tatsächlich mal einen Tag begleitet. Und viele Leute fragen

Kailas: mich dann, okay, ja, hast du die Resizierung angeguckt?

Kailas: Oder Obduktion oder so, oder hast du was über Chemie gelernt und so weiter.

Kailas: Aber da wird es zwar, ich wollte ihn mehr als Person kennenlernen, weil,

Kailas: ich soll mich ja so verhalten wie ein Rechtsmediziner und das ist nicht unbedingt

Kailas: durch Fachwissen, sondern was macht dieses Fachwissen, dass er hat und seine

Kailas: Berufserfahrung mit ihm.

Kailas: Und das fand ich viel, viel, viel interessanter und hab dann auch gedacht,

Kailas: eigentlich ist auch sowas wie so eine Art Schauspieler, der verschiedene Leben berührt.

Kailas: Also er ist jetzt ja nicht nur am Fließband und macht jeden Tag sein Ding,

Kailas: sondern er ist ja jedes Mal in einer neuen Voraussetzung, in einer neuen Situation,

Kailas: dass er mit den Menschen da ist, dann mit anderen Menschen da ist und noch eine

Kailas: Familie und hier ist Trauer und da ist Freude, da ist Erleichterung,

Kailas: da ist ein ungeklärter Fall und so weiter.

Kailas: Also das ist ja auch wie so ein.

Kailas: Omnipräsenter Erzähler, der hier reinguckt, da reinguckt und das erzählt und

Kailas: mehr weiß als alle anderen und so.

Kailas: Und das fand ich ganz spannend und aber auch inhaltlich natürlich habe ich viel

Kailas: gelernt von ihm und da ist auch ein sehr großer naturwissenschaftlicher Teil da drin.

Kailas: Also auch dieser Laborteil, den fand ich auch total interessant.

Kailas: Was da geguckt wird und so, wo die Erproben bei einer Obduktion,

Kailas: verschiedene Proben aus Gewebeproben, aus verschiedenen Organen nehmen und was

Kailas: sie da rausfinden können.

Kailas: Und das sagt zum Beispiel auch, Vergiftungen riechen nach Lauch.

Nicola: Aha.

Kailas: So Knoblauch oder Lauch, Lauchzwiebeln oder so, Vergiftungen und sowas.

Kailas: Oder was dann auch die Geschichte von Vergiftungen zum Beispiel jetzt durch

Kailas: Frostschutzmittel, das ist ja ein Ethanol und das bindet dann irgendwelche Kohlenstoffatome.

Kailas: Holen sich dann den Sauerstoff aus dem Blut und sowas und er sagte bei so einer

Kailas: Vergiftung, dann musst du den härtesten Alkohol trinken, den du findest,

Kailas: damit es dann sich ein bisschen verdünnt oder die Atome wieder freigibt oder sowas.

Kailas: Ganz genau kriege ich es nicht mehr zusammen, aber das fand ich total interessant

Kailas: und dass seit einer gewissen Zeit dann noch irgendwann ein Farbmittel im Frostschutzmittel

Kailas: reinkommt, das in Berührung, wenn das mit Alkohol in Berührung kommt,

Kailas: dass sich die Farbe wechselt und so. Und das fand ich alles total interessant und,

Kailas: Ja, aber dann auf der anderen Seite weiß ich auch, es gibt auch schwierige Entscheidungen,

Kailas: die er treffen muss oder für die er dann gerufen wird, wenn es jetzt um lebenserhaltende

Kailas: Maßnahmen geht oder sowas zum Beispiel.

Kailas: Dann muss er ja auch das Fachwissen haben, wann ist ein Hirntod da oder ein

Kailas: Herztod oder solche Sachen oder woran erkennt man, ob die Leiche im Liegen gestorben ist oder nicht.

Kailas: Und ich finde es total interessant, weil es halt einfach, also the more you know,

Kailas: je mehr man über etwas Bescheid weiß, desto souveräner kann man Sachen spielen

Kailas: oder auch wegspielen, die jetzt ja gar nicht vielleicht so die Priorität haben,

Kailas: wie ein Schauspieler sagt, oh, das ist voll wichtig,

Kailas: das ist jetzt hier eine Leiche und ich bin jetzt ganz aufgeregt und das ist schrecklich.

Kailas: Aber ich meine, der hat echt viele Leichen schon gesehen im Vergleich.

Kailas: Und das ist eine Sache, die eigentlich zum Glück vielen Menschen im Leben,

Kailas: im Idealfall eigentlich erspart bleibt.

Kailas: Dass sie, also auch ethisch gesehen, irgendwas Unverletztes müssen die ja verletzen und aufmachen.

Kailas: Und das ist, glaube ich, also das war für mich die Erkenntnis,

Kailas: dass das eigentlich die viel größere Barriere wäre oder ist,

Kailas: jetzt etwas Intaktes zu verletzen.

Kailas: Also um den menschlichen Körper aufzumachen und dann drinnen zu gucken, was ist denn da?

Kailas: Und ich meine, das Leben von Menschen sieht nicht anders aus als beim Metzger

Kailas: die Wursthege. Ehrlich gesagt, aber blöd gesagt.

Kailas: Ich meine, es gibt doch ein paar Jäger und so, die das hier anhören.

Kailas: Also Leber sieht aus wie eine Leber.

Nicola: Warum sollte das anders sein?

Kailas: Und so weiter. Also letzten Endes, wen das interessiert, der kann echt mal zum

Kailas: nächsten Supermarkt an die Wurstheke gehen und gucken.

Kailas: Das ist, glaube ich, naturwissenschaftlich irgendwie gar nicht anders.

Kailas: Aber diese ethische Barriere oder diese ethische Sache ist,

Kailas: Das ist das, was ich spannend fand. Und ich glaube, da wollte er eigentlich

Kailas: sogar Sportmediziner werden.

Kailas: Und ist dann echt bei der Rechnung.

Nicola: Wäre auch nochmal interessant. Vielleicht müssen wir ihn mal einladen und fragen, was seine Lebens...

Nicola: Ich finde es total schön, dass du so viele Anregungen da auch gesehen hast bei

Nicola: der HU, also so viele Themen, die du gefunden hast.

Nicola: Das dritte wäre noch innovatives Filmemachen gewesen.

Nicola: Da können wir jetzt mal, ich packe alle Links auch von den drei Angeboten in

Nicola: die Shownotes, damit sich das die Hörenden gerne selber nochmal angucken können,

Nicola: weil wie gesagt, du hast dich da durchgesurft und hast ja offensichtlich viele Anregungen gefunden.

Nicola: Ja, wir sind tatsächlich jetzt am Ende schon unseres Gesprächs.

Nicola: Es ging relativ schnell und wir sind schon ganz schön weit.

Nicola: Von daher nein, es gibt ja beim Podcast, das Schöne ist, es gibt ja keine Grenze.

Nicola: Wir könnten auch, wie bei Allesgesagt, sieben Stunden sprechen,

Nicola: aber das wäre jetzt nicht ganz so unser Usus, sondern irgendwann hören wir auch auf.

Nicola: Bevor wir das aber tun, würde ich dich noch fragen, hast du noch irgendwas was

Nicola: du noch loswerden möchtest, was ich dich nicht gefragt habe oder was einfach wichtig ist?

Kailas: Ach, ja, vielleicht zusammenfassend nochmal, gerade in dieser Kombination mit

Kailas: dem Thema Geld, Leben, Lebensentscheidungen und so weiter,

Kailas: Achtsamkeit, die Leute sollten, oder alle, wir alle, ich auch,

Kailas: sollten immer versuchen, achtsam durchs Leben zu laufen und bei den Dingen,

Kailas: die wir lernen oder lernen wollen,

Kailas: auch hinterfragen, ob das auch ein Teil unserer eigenen Selbstverwirklichung

Kailas: im Leben und unserer Zeit auf diesem Planeten ist und nicht nur dem Geld hinterherlaufen,

Kailas: sondern auch ein bisschen Ethik,

Kailas: humanistische Sachen einfach berücksichtigen oder einfach mal drüber nachdenken.

Nicola: Vielen Dank für die Anregung. Finde ich sehr schön. Ich danke auch allen Zuhörenden,

Nicola: die bis hierhin uns begleitet haben und kann auch nur die Anregung geben,

Nicola: sich noch weitere Folgen anzuhören.

Nicola: Wir haben ja auch mit anderen Gästen und Gästinnen gesprochen.

Nicola: Es ist immer total interessant.

Nicola: Also ich bin immer schon gespannt zu hören, wer hat sich was ausgesucht, worüber sprechen wir.

Nicola: Manchmal wiederholen sich auch Themen, aber jeder geht natürlich und jeder geht

Nicola: da ganz anders ran. Von daher, ja, hört weitere Folgen von Hamburg, was willst du wissen?

Nicola: Empfehlt uns auch gerne weiter und damit noch viele andere uns hören.

Nicola: Dir alles Gute, Kaila, für deine nächsten Drehs, für alles, was du vorhast und noch lernen willst.

Nicola: Und vor allem vielen, vielen Dank, dass du dir so viel Zeit für die HU und für

Nicola: dieses Gespräch genommen hast. Das hat mir sehr viel Freude bereitet.

Kailas: Vielen Dank, auch herzlichen Dank an dich.

Dritte Stimme: Hamburg, was willst du wissen? ist ein Podcast der Hamburg Open Online University

Dritte Stimme: an der HAW Hamburg Feedback,

Dritte Stimme: Anregungen und Kommentare zum

Dritte Stimme: Podcast erreichen uns per E-Mail unter waswillstuwissen at haw-hamburg.de.

Dritte Stimme: Moderation Nicola Wessinghage und Christian Friedrich Musik Jakob Kopczynski Produktion

Dritte Stimme: Christian Friedrich Die Angebote

Dritte Stimme: der Hamburg Open Online University stehen allen frei zur Verfügung.

Dritte Stimme: Um unsere Lernangebote zu nutzen, musst du keine Voraussetzungen erfüllen.

Dritte Stimme: Schau einfach online vorbei.

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