Karla Paul

Shownotes

Karla Paul ist Buchaktivistin, Podcasterin, Autorin und Expertin für Öffentlichkeit und Kommunikation. Sie podcastet schon sei 2006, aktuell mit dem Format "Long Story Short", bespricht Literatur und interviewt Autor:innen.

Geboren in Würzburg, hat sie inzwischen Hamburg zu ihrem zuhause gemacht. Als Redaktionsleitung und im Social Media Management hat sie ebenso Erfahrung wie als Verlagsleitung. Heute kommuniziert sie neben ihrem Leben und Arbeiten in der Welt der Literatur auch für holi, wo Ehrenamt und Engagement auf neuen Wegen zugänglich gemacht wird. Und, weil da noch irgendwie Platz zu sein scheint, ist sie auch in der Hamburger Politik für die Grünen aktiv.

"Wenn ich die aktuellen Debatten sehe, die wir gezwungen sind zu führen, finde ich das schon fast beleidigend, weil wir können einfach so viel mehr.", sagt sie und verbindet diese Ambition im Gespräch trotz der aktuellen politischen Lage – das Gespräch haben wir am 07. Februar 2025 geführt – mit ihrer optmistischen Haltung.

Instagram Karla Paul

Karlas Podcast: Long Story Short

Lovelybooks

Goodreads

Lena Marbacher

Neue Narrative

Lernangebot: How to change a running system

Lernangebot: Die digitale Transformation des Kulturmanagements

Lernangebot: Collaborative Ideation: Gemeinsam Ideen entwickeln

Foto Karla Paul: Simone Hawlisch

Kontakt und Credits

Moderation: Nicola Wessinghage und Christian Friedrich Musik: Jakob Kopczynski Produktion: Christian Friedrich

Die Angebote zum Selbstlernen auf der Online-Plattform der Hamburg Open Online University stehen allen Interessierten frei zur Verfügung.

Um unsere Lernangebote zu nutzen, brauchst du weder zu studieren noch bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Schau einfach online vorbei. Unsere Internetadresse ist www.hoou.de

Feedback, Anregungen und Kommentare zum Podcast erreichen uns per E-Mail unter waswillstduwissen@haw-hamburg.de

Transkript anzeigen

Dritte Stimme: Du hörst Hamburg, was willst du wissen? Ein Podcast der Hamburg Open Online University.

Dritte Stimme: Menschen aus Hamburg sprechen über ihre Lebens- und Lernwege.

Christian: Moin, mein Name ist Christian Friedrich und ich habe in dieser Folge von Hamburg,

Christian: was willst du wissen? mit Karla Paul gesprochen.

Christian: Karla Paul ist, je nachdem wo ich nachlese, Buchaktivistin, Buchinfluencerin,

Christian: Podcasterin, das übrigens schon seit 2006, Autorin, Expertin für Öffentlichkeit

Christian: und Kommunikation oder auch einfach Buchbloggerin.

Christian: Sie podcastet selbst mit Long Story Short und bespricht dort Literatur und interviewt AutorInnen.

Christian: Vor über zehn Jahren inzwischen hat sie Hamburg zu ihrem Zuhause gemacht und

Christian: es wird ein leidenschaftliches Plädoyer für die Hansestadt folgen.

Christian: Sie kommuniziert neben allem, was sie sonst so in der Welt der Literatur macht,

Christian: auch für Holi, wo Ehrenamt und Engagement auf neuen Wegen irgendwie zugänglich gemacht werden.

Christian: Und sie ist auch bei den Hamburger Grünen in der Landespolitik aktiv.

Christian: Und insbesondere der letzte Punkt prägt auch die ersten Momente in unserem Gespräch.

Christian: Karla identifiziert sich als Demokratin und als Feministin. Es ist der Februar

Christian: 2025 und ich persönlich kann kaum ein Gespräch führen, in dem es nicht irgendwie

Christian: auch um die politischen Geschehnisse und Rahmenbedingungen geht.

Christian: Ich denke, das wird vielen Hörenden ähnlich gehen. Umso schöner fand ich Karlas

Christian: zupackende und irgendwie optimistisch-pragmatische Art, sich verschiedenen Themen,

Christian: sei es Klimawandel, darum geht es auch in einem der Lernangebote,

Christian: How to Change Running System,

Christian: sei es die digitale Transformation zum Beispiel im Kulturmanagement oder eben

Christian: auch das Entwickeln von gemeinsamen Ideen.

Christian: Da merkt man ganz viel von ihrem zupackenden Optimismus, der dann eben auch

Christian: das Gespräch, so hoffe ich, zumindest geprägt hat.

Christian: Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß beim Hören. Eingangs habe ich Karla

Christian: gefragt, ob das, was ich so über sie zusammengesucht habe, auch irgendwie stimmt,

Christian: habe das mit ihr abgeglichen.

Christian: Deswegen hört ihr gleich die einleitende Frage, ob das alles so für sie passt.

Christian: Und ich hoffe, das Gespräch passt auch nach wie vor so für sie,

Christian: für mich auf jeden Fall. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Christian: Wenn es euch auch Spaß macht, bitte sendet uns Feedback. Das geht via E-Mail,

Christian: das geht über unsere Webseite, das geht in den sozialen Medien.

Christian: Links, wie ihr uns findet, packen wir euch in die Shownotes.

Christian: Aber jetzt viel Vergnügen, viel Spaß mit einer guten Stunde mit Karla Paul.

Christian: Hamburg, das ist heute Karla Paul. Moin Karla, herzlich willkommen.

Karla: Guten Morgen, schön, dass ich da sein darf.

Christian: Hat das ungefähr so gepasst?

Karla: Ja, ich glaube, da ist schon viel drin aus den letzten 42 Lebensjahren.

Karla: Ich würde noch sagen, was mir gerade jetzt noch wichtig ist,

Karla: ist, ich bin Feministin und Demokratin.

Karla: Nicht hauptberuflich, aber hauptmenschlich. Genau und ein sehr neugieriger Mensch,

Karla: was glaube ich auch mit der Grund ist, warum ich hier bin.

Christian: Genau so ist es. Vielleicht für alle, die in der Zukunft oder auch in der nahen

Christian: Gegenwart hören werden. Wir zeichnen auf am 7. Februar 25.

Christian: Umso wichtiger deine Bemerkung, dass du sowohl Feministin als auch Demokratin

Christian: bist und dich als solche auch irgendwie identifizierst, weil bald eine Bundestagswahl

Christian: bevorsteht. Und ich glaube, wir werden kaum drumherum kommen,

Christian: um das irgendwie auch in den Kontext ins Gespräch einzuweben.

Christian: Deswegen gleich für alle, die hören und sich in drei Jahren fragen,

Christian: Mensch, worüber reden die denn? Ist doch alles gut gelaufen.

Christian: Das hier als Hinweis. Wir suchen im Podcast ja auch Menschen,

Christian: die einen sehr engen Bezug zu Hamburg haben.

Christian: Also wenn es ein gemeinsames Thema aller Gäste und Gästinnen gibt,

Christian: dann der Bezug zu Hamburg.

Christian: Und wenn ich richtig recherchiert habe, bist du aufgewachsen in Franken, in Oberfranken?

Karla: Unterfranken.

Christian: Unterfranken. Erster Fauxpas. In Unterfranken.

Christian: Wie kommt man denn dann von Unterfranken nach Hamburg?

Christian: Weil soweit ich das kenne, fallen mir schon ein, zwei Sachen einfach im Unterschied

Christian: auf und im Kontrast auf, wo man sich ja dann doch sehr bewusst für eine Stadt

Christian: wie Hamburg entscheidet, oder?

Karla: Grundsätzlich bin ich nicht nur in Unterfranken, sondern auch auf Sylt mit aufgewachsen.

Karla: Ich habe einen Großteil meiner Kindheit auch dort verbracht,

Karla: also eigentlich jeden freien Tag sozusagen, alle Ferien.

Karla: Das lag daran, dass meine Großeltern da als Sylt noch nicht,

Karla: dass Sylt sozusagen von heute war, Eigentum gekauft haben.

Karla: Und mein Vater stammt auch aus dem Norden und ich fühlte mich dort immer eher zu Hause als in Bayern.

Karla: Beides bietet natürlich Vorteile. Ich bin dann aber erst mal nach dem Abitur

Karla: zum Studium nach München gegangen.

Karla: Ich habe Mediendesign studiert. Das war damals schon ein sehr praktisches Studium,

Karla: weil mich aber leider alle Journalistenschulen abgelehnt haben.

Karla: Und dann bin ich eben nach München gegangen, habe da zehn Jahre geklappt.

Karla: Dann eben die Redaktionsleitung für Labli Books übernommen. Das war ein Holzbrink-Netzwerk.

Karla: Inzwischen gehört es Hungdool.

Karla: Und dann hat mich Hoffmann und Kampe angerufen, ein sehr berühmter Hamburger

Karla: Verlag, und hat mich eingeladen, bei ihnen zu arbeiten im Digitalbereich.

Karla: Und das war endlich meine Chance, nach Hamburg zu kommen.

Christian: Und das ist so gut zehn Jahre her, glaube ich.

Karla: Genau, das ist jetzt zehn Jahre her. Und dem Wunsch bin ich sehr,

Karla: sehr gerne nachgekommen.

Karla: Ich bin bei Hoffnung und Kampe dann tatsächlich nicht mal ein Jahr geblieben, aber in Hamburg.

Karla: Und mein ganzes Herz gehört Norddeutschland, das muss ich wirklich sagen.

Karla: Ich fühle mich hier so viel wohler als in Bayern.

Karla: München war wunderschön, dass wer da ist. Ich habe direkt an der Isar auch gewohnt.

Karla: Ich habe immer noch so ein bisschen Herzschmerz, weil natürlich da auch andere

Karla: Dinge schön sind. Aber mein Herz gehört einfach, manchmal ist es vielleicht

Karla: auch eine toxische Beziehung, aber mein Herz gehört ganz klar Hamburg.

Karla: Ich liebe die Elbe, ich liebe die Parks, ich liebe auch die Einstellung der

Karla: Menschen, dass man sich in Kneipen, also da sitzt der Millionär neben der Kassiererin

Karla: und man schnackt einfach miteinander.

Karla: Und vielleicht ja, vielleicht ist es so, dass wir manchmal nicht sehr viele

Karla: Worte verlieren oder ein bisschen knapp sind, aber wir sprechen so eine Sprache

Karla: und also von der Landschaft, von den Menschen, von den Kulturangeboten.

Karla: Also man kann ja jeden Tag zu zehn verschiedenen Sachen gehen,

Karla: das machst du ein Jahr und dann hast du immer noch nicht alles gesehen,

Karla: weil sich bis dahin die Stadt so geändert hat, dass schon wieder alles woanders

Karla: glüht und bitzelt und angeboten wird und es ist so viel Entwicklung drin.

Karla: Also ich werde da auch einfach nicht müde und früher habe ich immer gedacht,

Karla: naja, vielleicht gehe ich dann mal nach Berlin, ich hatte da auch Angebote,

Karla: aber hier ist einfach, hier juckt es mich immer noch jeden Tag, weißt du?

Karla: Ja, kann ich gut nachvollziehen. Wie eben in anderen Beziehungen auch.

Karla: Manchmal hat man das, dass man so das Gefühl hat, man hat sich nach einer Zeit

Karla: nichts mehr zu sagen, aber Hamburg und ich, das brennt weiterhin.

Christian: Ganz schön leidenschaftliches Plädoyer für eine Stadt, die ja auch manchmal

Christian: auch ein bisschen rough sein kann, irgendwie zuzuleuten.

Christian: Aber kannst du dich an so einen Moment erinnern, wo du gesagt hast,

Christian: okay, jetzt bin ich hier angekommen?

Christian: Also ich kann es nur von mir, ich bin ja auch zugezogen, habe eine Zeit lang

Christian: in Hamburg gelebt, habe dann jetzt den Schritt nach Berlin gemacht vor ein paar

Christian: Jahren, den du bisher verweigert hast.

Christian: Und bei mir hat es auch einen Moment gedauert, weiß ich noch.

Christian: Ich kann mich selber nicht an einen Moment erinnern, wo es so Klick gemacht

Christian: hat, aber gab es den bei dir?

Karla: Also ich, lustigerweise kann ich mich an eine Situation als Kind erinnern,

Karla: wo ich mit meinem Vater auch wieder auf dem Weg von Bayern nach Sylt war und

Karla: da muss man über Hamburg und wir standen am Altonaer Bahnhof und haben auf den Zug gewartet.

Karla: Ich habe gesagt, hier würde ich gerne mal wohnen.

Christian: Und das war das Altona der frühen 90er wahrscheinlich.

Karla: Genau. Also nicht, weil ich das da so schön fand, sondern irgendwie fühlte sich

Karla: das für mich immer so an, auch wenn man da mit dem Zug entlang fährt.

Karla: Und auch wenn wir mit dem Auto gefahren sind, natürlich damals noch mit dem

Karla: Elbtunnel und dann der Elbe vorbei und mit dem Zug, wenn man dann die Innenalster sieht.

Karla: Das hat mich irgendwie immer schon wahnsinnig fasziniert. Und ich dachte mir,

Karla: wie praktisch kann ich ja immer nach Sylt fahren.

Karla: Und damals hatte ich natürlich überhaupt keine Ahnung. Und jetzt wohne ich an diesem Bahnhof Altona.

Karla: Was auch ein Zufall war, wie ich diese Wohnung bekommen habe.

Karla: Das würde mir heute auch nicht mehr so passieren.

Karla: Und erinnere mich so oft an dieses kleine Mädchen, das diesen Wunsch schon hatte,

Karla: der sich dann lustigerweise erfüllt hat.

Karla: Und deswegen in dem Moment eigentlich, wo ich hierher gezogen war, war ich hier.

Christian: Klingt nicht so, als würde man dich hier wegbekommen. Mal schauen,

Christian: was passiert. Wir kennen uns ja auch schon ein wenig nicht,

Christian: haben auch schon zusammengearbeitet mal und ich habe im Vorgespräch ist uns aufgefallen,

Christian: dass ich ein, zwei Sachen in der Recherche über dich tatsächlich auch sträflich

Christian: missachtet habe, weil man versucht ja immer irgendwie was rauszukriegen über

Christian: die Leute, die dann hier eben vor dem Mikro sitzen.

Christian: Und du hast sehr früh mit dem Podcasting angefangen, auch insbesondere für den

Christian: deutschsprachigen Kontext warst du, glaube ich, eine der ersten,

Christian: die wirklich so sichtbar war mit ihren Podcast-Formaten oder dem ersten Podcast-Format.

Christian: Hast dich aber auch früh mit digitaler Transformation der Buchbranche befasst,

Christian: hast du gerade schon erzählt.

Christian: Also der Schritt nach Hamburg war spätestens der, wo man es dann auch dem Lebenlauf

Christian: sofort ansieht, so okay, jetzt kümmert sie sich auch um...

Christian: Die Zukunft dieser Branche so ein Stück

Christian: weit? Also ich will das gar nicht überfrachten, aber so ein Stück weit?

Karla: Ja, also ich war ja vorher fünf Jahre lang eben bei Lovely Books in der Redaktionsleitung

Karla: und da ging es ja schon darum, sozusagen,

Karla: das ist ja das deutsche oder deutschsprachige Pendant zu Goodreads,

Karla: das zu Amazon gehört und wo es ja schon darum ging, sozusagen,

Karla: wie kann man da dem heutigen Bookstagram ein Zuhause geben.

Karla: Wir haben schon Livestreams gemacht mit AutorInnen, haben schon diverse Angebote gemacht.

Karla: Es gab auch die sogenannte Buchfrage, wo in E-Books eine Kontaktmöglichkeit,

Karla: eine Live-Kontaktmöglichkeit mit dem Autor eingebunden war und haben da schon

Karla: auch immer versucht, tatsächlich möglichst viele digitale Angebote zu schaffen,

Karla: die den Literatur- beziehungsweise Kulturbereich bereichern.

Karla: Und dann ja der Schritt nach Hamburg,

Karla: dann in dem Verlag ging es natürlich größtenteils erstmal um E-Books.

Christian: Und Geschäftsmodelle im Zusammenhang wahrscheinlich.

Karla: Und das waren dann Enhanced E-Books, die mussten aber dann noch als App veröffentlicht

Karla: werden, weil man sich noch entscheiden musste, was kommt in den E-Book-Store

Karla: und was kommt in den App-Store.

Karla: Sich dem anzupassen, wenn sich auch bis heute, glaube ich, Leute mal fragen,

Karla: ja es geht doch so viel mit dem Storytelling auch, warum kann ich mir im E-Book

Karla: keine Filme angucken und und und.

Karla: Ja, dann würden wir aber halt rausfallen aus dem E-Book-Store,

Karla: weil es da natürlich genaue Definitionen gibt, was Apple zulässt.

Christian: Also das Ökosystem, der Marktplatz lässt und bestimmte Sachen zu.

Karla: Und das klingt vielleicht sehr deutsch, aber da eben war auch immer die Frage

Karla: sozusagen, was ist machbar, was bringen die Kosten wieder rein,

Karla: was geht mit den Lizenzen und, und, und.

Karla: Also sozusagen die grundsätzliche Arbeit von dem, was heute vielleicht manchmal

Karla: selbstverständlich ist.

Christian: Ja, wo ich hinwollte so ein Stück weit mit dem Ganzen ist auch,

Christian: Du bist ja sozusagen nicht nur in deinem beruflichen Ich irgendwie an so einer

Christian: Transformation interessiert.

Christian: Also da ist ja wahnsinnig viel passiert. Ich erinnere mich auch noch dunkel

Christian: als jemand, der sich jetzt mit Verlagswesen und Buchbranche aber ehrlich gesagt

Christian: auch nie intensiv befasst hat.

Christian: Aber ich weiß noch, dass so in den Nullerjahren, frühe 2010er Jahre,

Christian: also genau die Zeit eigentlich, über die du da sprichst, auch so ein bisschen

Christian: wie es über Universitäten auch hieß. In zehn Jahren sind davon vielleicht noch fünf übrig.

Christian: Hieß es auch Papier, niemals.

Christian: Digital ist alles demnächst.

Christian: Kein Verlag, kein Verlagshaus wird irgendwie so bleiben, wie es ist.

Christian: Und das hat sich ja, soweit ich das beurteilen kann, auch ein Stück weit bewahrheitet.

Christian: Also genauso wie 2003 ist heute, glaube ich, sind nur noch wenige Falllage, wenn überhaupt.

Christian: Und gleichzeitig haben sich aber auch manche Dinge wieder gefestigt.

Christian: Also ich habe jetzt nicht mehr den Eindruck, dass in der Buchbranche gesagt

Christian: wird, also ob es uns alle in drei Jahren noch gibt, das wissen wir noch gar nicht so genau.

Christian: Also diese Angst ist so ein bisschen weg und das wurde vielleicht auch ein bisschen

Christian: hochgejazzed. Du bist aber auch...

Christian: In Politik, in gesellschaftlichen Diskursen, du hast dich vorgestellt als Feministin,

Christian: als Demokratin im Februar 25.

Christian: Du bist bei den Grünen hier in Hamburg aktiv. Du bist eigentlich immer da und

Christian: da wollte ich so ein Stück weit hin, wo irgendwie gerade ein gesellschaftlicher

Christian: Wandel, eine Transformation und irgendeine Art von Reibung ist.

Karla: Ich versuche es. Oft gefühlt laufe ich dem eher hinterher, als dass ich noch nach davor bin.

Karla: Also grundsätzlich nochmal einen Schritt zurück zu den Verlagen.

Karla: Ich glaube, KI ist da schon nochmal.

Karla: Also sozusagen das, wo wir dachten irgendwie, das ist jetzt die große Disruption

Karla: mit den E-Books, was dann nicht stattgefunden hat, wird jetzt aber KI sein.

Karla: Und da gibt es diesmal gar keinen Zweifel. Und da gucken alle,

Karla: gerade die großen Verlage natürlich sehr, sehr genau, die jetzt schon eigene

Karla: Abteilungen haben, wo wird was eingespart, was wird ersetzt.

Karla: Für viele IllustratorInnen, für viele AutorInnen ist das einfach ein riesiges Problem.

Karla: Und das kann auch, das ist für die gesamte Kreativbranche und dann natürlich

Karla: auch für die Buchbranche.

Karla: Die großen Player können sich das leisten oder beziehungsweise werden ihre Wege finden.

Karla: Aber das ist schon für viele auch weiterhin eine Herausforderung,

Karla: wo man sehr genau gucken muss, wo ist mein Platz eigentlich in den nächsten zehn Jahren.

Christian: Also diese kleineren Verlage, die da typischerweise eher mit kämpfen,

Christian: es sei denn, sie haben ganz genau ihre Nische besetzt, in der sie ein Publikum haben.

Karla: Wie und wo werden eigentlich welche Inhalte vielleicht in den nächsten fünf

Karla: Jahren überhaupt noch rezipiert und gekauft?

Karla: Also wenn ein Inhalt, wenn ein Kontinuit sozusagen günstig herzustellen ist

Karla: und wem gehört der dann eigentlich, wenn der mit der KI bearbeitet und veröffentlicht wird?

Karla: Das sind ja ganz, ganz viele Themen, die hatten wir vor drei Jahren noch nicht

Karla: so auf dem Schirm. Da müssen wir jetzt ziemlich schnell machen,

Karla: eine Geschwindigkeit, die wir in Deutschland sonst nicht bei sowas haben.

Karla: Und nicht alle können es sich leisten, so schnell mitzugehen oder hinterherzugehen.

Karla: Das ist natürlich auch sozusagen diese Transformation, finde ich wahnsinnig

Karla: interessant und versuche auch für mich immer zu überlegen, wo bin ich in einem

Karla: Jahr, wo will ich hin, welcher Mensch will ich sein, was will ich begleiten.

Karla: Und das ist aber natürlich sehr einfach, wenn man sich das in einer hohen Situation

Karla: überlegt und sagt, ach, ich nehme jetzt mal irgendwie einen Monat und habe ich

Karla: genug Geld und habe ich genug Zeit, um vielleicht auch eine Fortbildung zu machen.

Karla: Oder erleben wir die Situation wie jetzt, wo einfach wir mit sehr vielen Krisen

Karla: gleichzeitig konfrontiert sind und wo wir wissen, ich muss mich verändern,

Karla: wenn ich in drei Jahren, in fünf Jahren noch einen Job haben will in der Kreativbranche.

Karla: Ich muss jetzt investieren in mich, in Fortbildungen, in vielleicht andere Software.

Karla: Ich muss auch genau gucken, sozusagen, in welcher Gesellschaft will ich dann leben?

Karla: Was braucht es dafür, auch für die gesamte Branche, wenn ich da weiter also

Karla: ich finde, nicht unbedingt vorangehen

Karla: will, aber wenn ich weiter ein sinnvoller Teil dessen sein will.

Christian: Und.

Karla: Da bewegt sich Kraner einfach auf vielen Ebenen so viel und man ist dazu gezwungen

Karla: mitzugehen, dass das nochmal ja ein ganz anderer Druck ist zu lernen,

Karla: als wenn man sozusagen sagt, ah von mir aus, ich fände das mal toll,

Karla: das gucke ich mir mal die nächsten zwei Jahre an.

Karla: Das ist schon ein Unterschied und aktuell stehen wir da ziemlich unter Druck

Karla: schnell mitzugehen und das impliziert natürlich auch Fehler.

Christian: Und das ist ja auch eine ganz andere Haltung. Also wenn ich dir zuhöre,

Christian: da habe ich irgendwie keine Lust drauf.

Karla: Danke. Okay, lass uns schneiden.

Christian: Nee, nee, das liegt gar nicht an dir oder daran, wie du es darstellst,

Christian: sondern du beschreibst die Situation.

Karla: Wie sie ist, hoffe ich.

Christian: Genau, so nehme ich es auch wahr. Und ich nehme auch wahr, dass viele das so

Christian: oder so ähnlich empfinden und so das Gefühl haben, da passieren Sachen mit mir

Christian: und ich muss jetzt irgendwie rudern, damit ich noch irgendwie mitkomme.

Karla: Ja, und das finde ich, da schlägt sich sozusagen wieder die Brücke zur Politik,

Karla: die ja da eigentlich vorausdenken sollte und Angebote schaffen sollte,

Karla: um die Menschen rechtzeitig abzuholen.

Karla: Ich mag den Begriff abzuholen immer nicht so richtig, weil das irgendwie so

Karla: klingt, als ob man selber so hilfsbedürftig ist, aber im Prinzip sind wir das ja auch.

Karla: Und da rechtzeitig Angebote zu schaffen, damit man sich wieder in einem sicheren

Karla: Rahmen bewegt und weiß, ah, das sind meine Optionen und hier kriege ich eine Förderung.

Karla: Und ich kann bei einem, sag ich mal, im Idealfall wäre ja ein Arbeitsamt,

Karla: nicht nur dafür da, Notfälle entgegenzunehmen und zu sagen, ja,

Karla: wissen wir jetzt auch nicht hier, machen Sie mal hier irgendwie eine Word-Schulung

Karla: oder eine Excel-Schulung,

Karla: Sondern das Arbeitsamt, das ich mir vorstelle, wäre ja etwas,

Karla: das so einen Prozess für die Gesellschaft sinnvoll mit begleitet.

Karla: Und das mir dann sagt, toll, dass Sie fragen.

Karla: Wir haben für Sie schon eine MAPE zusammengestellt. Wir haben hier Ihre Daten im System.

Christian: Wir haben schon geahnt, dass Sie kommen.

Karla: Genau. Hier sind Lernangebote. Hier sind auch, wenn Sie in Hamburg wollen,

Karla: wenn Sie Lust haben, wir haben hier mehrere Gruppen, die sich regelmäßig dazu austauschen.

Karla: Und die Spaß machen, sich mit dieser Veränderung auseinanderzusetzen.

Karla: Das wäre, finde ich, schon Aufgabe der Politik. Manchmal hat man aber so das

Karla: Gefühl, die haben das selber nicht so richtig auf dem Schirm.

Karla: Muss ich mir für meine Partei ja auch anziehen.

Karla: Und deswegen, finde ich, ist das nochmal der Unterschied. Ich habe Privilegien.

Karla: Ich habe Menschen in meinem Umfeld, die sich auch damit beschäftigen.

Karla: Ich habe genug Geld und genug Zeit, um mich vorzubilden und habe diese Ressourcen.

Karla: Und dann ist es ein Glücksfall. Ich bin auch jemand, der Lust hat,

Karla: zu lernen und sich was Neues anzugucken, weil ich so viele positive Erfahrungen damit gemacht habe.

Karla: Aber für viele andere in der Gesellschaft, finde ich, braucht es da nochmal

Karla: ganz andere Angebote, um zu zeigen, genau dich brauchen wir auch noch in fünf

Karla: Jahren, wir brauchen dich in zehn Jahren, wir brauchen dich in 20 Jahren.

Karla: Lass mal zusammen gucken, was können wir dir anbieten, was brauchst du,

Karla: damit wir deine Fähigkeiten dann im Idealfall bestens einbinden können.

Christian: Und Interessen.

Karla: Ja, und dass man auch das Gefühl hat, da ist überhaupt irgendwie wieder ein Platz für mich.

Christian: So, und jetzt bin ich aber bei deiner auch aktuellen, wie soll ich sagen,

Christian: ich mag es nicht berufliche Station nennen, aber ich dachte alles,

Christian: was du da beschreibst, sei mit der Umbenennung Arbeitsamt in Arbeitsagentur passiert.

Christian: Also du bist ja auch Kommunikatorin, auch da ist ja immer dünnes Eis,

Christian: wie identifizieren sich Menschen, insbesondere in der Branche selbst und wie,

Christian: was wird ihnen so zugeschrieben, angedichtet.

Christian: Aber mein Eindruck ist auch, also einerseits stimme ich dir zu in der Frage,

Christian: haben alle, die Politik machen, die Entscheidungen treffen, das vollumfänglich

Christian: verstanden oder zumindest zu einem ordentlichen Prozentsatz.

Christian: Und ich habe manchmal den Eindruck, wenn ich mit denen spreche,

Christian: die ich da so kenne, wir haben das schon kapiert.

Christian: Wenn ich mir aber angucke, wie darüber gesprochen wird, wie dazu kommuniziert wird,

Christian: Stehe ich ein bisschen auf dem Schlauch. Ich weiß nicht, wie dir das geht als Expertin.

Karla: Ja, also man muss dazu sagen, dass ich ja keine in dem Sinne aktive Rolle habe.

Karla: Das heißt, ich habe kein Amt inne, das mit Verantwortung irgendwie mich befähigt,

Karla: Entscheidungen zu treffen.

Karla: Ich bin bei den Grünen in Hamburg Mitsprecherin bei der Landesarbeitsgemeinschaft

Karla: für Kultur, nicht für gesellschaftlichen Wandel oder Kommunikation.

Karla: Könnte ich sicher auch mit sein, aber da geht es natürlich, muss man sich erstmal

Karla: angucken, wie funktionieren so Organisationen.

Karla: Das ist ja auch eher ein Thema, das dir sehr nahe liegt.

Karla: Und wie sind die gewachsen und in welcher Geschwindigkeit kann man dann auch

Karla: Entscheidungen durchsetzen.

Karla: Und bei den Grünen sind schon sehr viele demokratische Prozesse involviert,

Karla: was aber natürlich auch sehr viel Zeit frisst und auch viele Entscheidungen

Karla: einfach abspecht, weil man natürlich viele Interessen mit reinnehmen will.

Karla: Und bis das dann in Berlin landet und was dann da gemacht wird,

Karla: ist auch nochmal was anderes.

Karla: Und ich finde das aber deswegen so interessant, wenn man eben selber oder versucht

Karla: in der Politik, gerade in der Lokalpolitik,

Karla: mal ein bisschen reinzuschnuppern, versteht man erst, warum eben manche Prozesse

Karla: so lange dauern, wie sie dauern oder auch abgeschwächt sind,

Karla: weil du musst einfach so viele Kompromisse jeden Tag schaffen.

Karla: Wer mal in Ausschüssen drin war, wenn du siehst, wie die abends noch drei,

Karla: vier, fünf Stunden zusammen debattieren, versuchen noch mehr Informationen reinzuholen.

Karla: Dann, wenn man es ernst meint, miteinander.

Karla: Geht es manchmal gar nicht anders. Das ist natürlich, wenn du in einer,

Karla: sag mal mal, Diktatur lebst, geht vieles schneller und einfacher als in einer Demokratie.

Karla: Eine Demokratie ist komplex und unbequem und das dauert, weil wir uns vereinbart

Karla: haben, wir wollen zusammen Entscheidungen treffen.

Karla: Was allerdings natürlich, und da muss man ja manchmal auch Christian Lindner

Karla: recht geben, die Bürokratie dahinter, die alles nochmal zusätzlich lähmt, da müssen wir natürlich.

Karla: Dringend ran, weil die vielen guten Ideen, die wir in Deutschland haben,

Karla: die müssen einfach viel schneller umsetzbar sein und da müssen auch massiv Förderungen

Karla: rein, damit wir wieder nach vorne gehen können.

Karla: Weil es ist durchaus nicht so, dass wir dann sagen, oh die guten Ideen und wir

Karla: sehen jetzt, was macht China und überhaupt.

Karla: Wir haben die schon alle hier.

Karla: Also so ist es nicht. Wir sind sozusagen das Land der Dichter und Denker und

Karla: heute hoffentlich auch Dichterinnen und Denkerinnen Und Gestalterin,

Karla: das sind wir schon weiterhin.

Karla: Also das ist auch nicht nur in den Großstädten. Es gibt so viele tolle Projekte.

Karla: Aber auch da muss man eben sagen, sozusagen, welche Angebote bietet man da und

Karla: wie kann es denn sein, dass dann die Hälfte der Zeit an Bürokratie drauf geht,

Karla: nur dafür, dass die irgendwie überleben.

Karla: Das geht natürlich nicht, aber da bin ich leider die falsche Ansprechpartnerin.

Karla: Ich verstehe das Ärgernis total und da kann ich nur sagen, jeder der da Wünsche

Karla: hat, bitte, bitte macht euch mit an diese Mitgestaltung.

Karla: Seht euch die Prozesse zusammen an. Guckt, wo ist vielleicht ein Rädchen,

Karla: wo ich was mit verändern kann.

Karla: Gerade die Lokalpolitik, aber auch

Karla: die Politik in Berlin, braucht dringend Nachwuchs, unabhängig vom Alter.

Karla: Mit Leuten, die sagen, ich habe da Bock, ich habe nicht Verwaltungsmanagement

Karla: studiert, ich habe vielleicht nicht Jura studiert, aber ich kenne meinen Bereich sehr.

Christian: Sehr gut.

Karla: Und ich glaube, ich wäre eine gute Anschlussstelle, um da was zu verändern, um da zu verändern.

Karla: Und dann kann das auch besser funktionieren. Aber wie gesagt,

Karla: wir sind eine Demokratie.

Karla: Das heißt, ich finde es eigentlich auch ganz gut, dass wir auch in den Prozessen

Karla: in der Partei oder dann mit anderen Organisationen diese Abstimmungsprozesse haben.

Christian: Weil da eben auch die Aushandlung stattfindet, wie man die Transformation eigentlich will. Genau.

Karla: Und ja, also das Ding ist natürlich, ob wir sie wollen oder nicht,

Karla: ist eigentlich relativ egal.

Karla: Nur sozusagen, welche Rolle wir darin einnehmen und wie wir uns auch alle mitnehmen.

Karla: Also wie viel sind wir jetzt? 85 Millionen Menschen?

Karla: Roundabout ich weiß wie so das, wo finden die in zehn Jahren statt und aktuell

Karla: auch diese vielen medialen Debatten, das ist was du sagst natürlich nochmal

Karla: der kommunikative Aspekt da drauf,

Karla: ist immer nur sehr kurzfristig also irgendwie die nächsten ein,

Karla: zwei Jahre hat man so ein bisschen das Gefühl oder jetzt brennt es gerade hier, wir haben vielleicht,

Karla: also Migrationsproblem wird uns kommuniziert wir müssen jetzt, wo ich mir Ich denke, ja,

Karla: wirklich, das interessiert mich überhaupt nicht, diese kurzfristigen Debatten.

Karla: Ich würde viel lieber gerne darüber reden, wo sind wir in zehn Jahren,

Karla: wo sind wir in 50 Jahren, das müssen wir heute verändern, um da hinzukommen.

Karla: Und das ist natürlich einerseits eine politische Entscheidung,

Karla: aber ganz, ganz, ganz stark auch eine mediale Entscheidung.

Christian: Ja, und eben passt ja auch nicht zu den Zeitlinien, die so erinnert werden.

Christian: Also ich weiß noch, ich habe gesagt, es ist ja jetzt Anfang,

Christian: Mitte Februar, ich habe gestern, vorgestern irgendwo im, ich glaube es war der

Christian: Deutschlandfunk, ein Interview gehört zu Protesten, Protestkultur und so weiter.

Christian: Und der sagte dann einfach so in so einem Nebensatz und ich will mir übrigens

Christian: erinnern, vor einem Jahr waren die Bauernproteste und die habe ich in Berlin

Christian: natürlich, also hier in Hamburg wahrscheinlich auch,

Christian: sehr hautnah mitbekommen, irgendwie Traktoren, die irgendwie nicht nach Mitte

Christian: oder wohin auch immer man in Berlin gerade guckt, so richtig gehören,

Christian: die man da so nicht sieht.

Christian: Das war schon eigentlich ein einprägendes Ding, ein prägsames Ding,

Christian: das hat man wahrgenommen, aber ein Jahr später,

Christian: musste ich erinnert werden, dass es das überhaupt gab und was da alles passiert

Christian: ist mit Besetzung von und Barrikaden und Angriffen auf PolitikerInnen und, und, und, und, und.

Christian: Und wie da vielleicht auch Proteste irgendwie gehijackt wurden.

Christian: Ich will da gar nicht so tief rein. Ich glaube, ich merke nur an mir selber,

Christian: dass das Umfeld, das irgendwie einer gewissen Transformation unterliegt,

Christian: die auch was mit mir macht, mit meiner Erinnerung, mit meiner Art,

Christian: dann auch zu handeln und zu denken wahrscheinlich.

Karla: Genau, und da muss man sich immer auch erinnern, sich selber freizumachen im Medialfall.

Karla: Und rauszugehen auch jetzt aus diesem reaktiven Modus, den wir ja auch haben,

Karla: wo wir sehen, Krise, Krise, Krise, Panik.

Karla: Was bedeutet das für mich? Kann ich mir noch die Milch leisten,

Karla: sage ich jetzt mal, die Mandelmilch leisten und überhaupt? Und wirklich zu sagen,

Karla: wo will ich da eigentlich stehen? Welche Rolle kann ich einnehmen?

Karla: Ruhig mal einiges an Kommunikation rauszunehmen, wenn man sagt,

Karla: ich verstehe eigentlich auch gar nicht so richtig, was da an Nebelkerzen immer

Karla: geworfen wird und überhaupt.

Karla: Und ganz klar für sich nochmal zu sagen,

Karla: Wie will ich aufgestellt sein in drei bis fünf Jahren? Was macht mir eigentlich

Karla: Freude? Also wie kann ich Freude in mein Leben bringen?

Karla: Worauf wäre ich immer neugierig? Was will ich wissen? Was will ich lernen?

Karla: Und das dann auch so ein bisschen zu vermischen.

Karla: Ich bin jetzt keine besonders große Freundin oder Verfechterin auch von dem,

Karla: dass man sagt, naja, das, was du besonders gut kannst, da findest du dann auch einen Job.

Karla: Weiß ich gar nicht. Vielleicht ist das auch einfach ein gutes Hobby.

Christian: Man macht sich ja Hobbys auch manchmal kaputt, dadurch, dass man sie auf einmal beruflich ausübt.

Karla: Dass man sie kapitalisiert, das ist wieder das. Aber wirklich,

Karla: was wäre so ein bunter Strauß an Dingen, die ich jetzt gerne lernen möchte,

Karla: um in drei Jahren da und da zu sein.

Karla: Oder mich gut zu fühlen oder auch mit meiner Familie.

Karla: Und da ein bisschen eher lang, sagen wir mal, so langfristig und das auch mit

Karla: den anderen zusammen zu machen und in dem ganz positiven Sinne.

Karla: Ich sage im Team zum Beispiel, wenn ich dir jetzt mal 5 Millionen gebe,

Karla: was würdest du mit unserem Produkt machen?

Karla: Denk mal, also wirklich ganz, sag mal, wir haben nicht die Einschränkung,

Karla: die wir haben, sondern lass mal Brainstorming machen.

Karla: Manchmal braucht es dafür einen Abend mit viel Weißwein, wo man aber auch erst

Karla: merkt, was hat man sich im Kopf schon alles durch wenns und aber verbaut im

Karla: Laufe des Lebens, sondern wirklich mal zu sagen, wo wollen wir da eigentlich hin?

Karla: Leider sind wir ja ein Land, wo das Lernen meist abgeschlossen ist nach dem

Karla: Studium oder nach der Lehre, nach was auch immer.

Karla: Und dann, dementsprechend fühlen wir uns natürlich, wenn so neue Dinge auf uns

Karla: zukommen, erstmal ein bisschen hilflos, weil wir gar nicht mehr so richtig wissen,

Karla: ach so, oh, ich kann ja wieder was Neues lernen. Ich kann mich dem ja anpassen.

Christian: Und ich muss es diesmal nicht in eine Klausur oder in eine Hausarbeit oder irgendeinen

Christian: Test kippen, sondern ich kann es dann vielleicht einfach mal anwenden, ausprobieren.

Karla: Ich kann ja was ganz Neues werden. Ich hatte auch neulich ein Gespräch mit meinem

Karla: Vater, bei dem das natürlich noch so war, dass man einfach, er hat eine Lehre

Karla: gemacht und ein Studium und hat dann in der Bank gearbeitet und hat sich da hochgearbeitet.

Karla: Aber war eben dann immer das. Und es war ganz klar, du hast einen Beruf gelernt

Karla: und dann warst du bis zum Ende deines Lebens, also 60 Jahre.

Christian: Genau das.

Karla: Genau das.

Christian: Oder in der Branche zumindest, linear.

Karla: Und es war ganz schwer, da auszubrechen, weil dann jeder gedacht hat,

Karla: sowas stimmt nicht mit dem oder derjenigen, dass das auf einmal was ganz anderes ist.

Karla: Und er sagt, natürlich ist die Flexibilität, die wir jetzt haben müssen,

Karla: auch oft anstrengend und es ist oft ein Druck, unter dem wir da stehen.

Karla: Aber er sagt, das ist halt auch eine riesige Chance, weil er sagt,

Karla: du kannst halt jetzt in einem Leben zehn Leben leben.

Karla: Also beruflich als auch privat. Und kannst sagen, ich habe mich verändert.

Karla: Ich bin jetzt nicht mehr der Mensch, der ich vor zehn Jahren war.

Karla: Das ist ja vielleicht auch beruflich eine ganz andere Entscheidung.

Karla: Und das dann eben eher als Chance zu betrachten und dann auch zu sagen,

Karla: Mensch, das war jetzt gut, wie es ist und mir gefällt es auch.

Karla: Aber ich merke irgendwie, der Bereich würde mich nochmal so und ...

Karla: Das dann vielleicht auch wieder mehr in die Gesellschaft reinzubekommen,

Karla: dass das was Schönes ist, was Gutes ist,

Karla: Bildung auch im Erwachsenenalter wieder stärker einzubringen und zwar als Automatismus,

Karla: nicht als erzwungener Brief vom Arbeitsamt.

Karla: Sie sollten jetzt mal eine Power-Fight-Schulung machen. Genau,

Karla: das, was sie können, ist leider nicht mehr up-to-date.

Karla: Und dann fühlt man sich auch vielleicht nicht mehr so schnell abgehängt,

Karla: sondern sagt, spannend, ich kann ja die Erfahrung, die ich habe, mitnehmen.

Karla: Der Mensch, der ich bin, der hat ja ganz, ganz viel gelernt.

Karla: Und packe mir nochmal was drauf.

Christian: Ja, mir fallen drei Folgefragen ein. Ich nehme aber dein Überleitungsangebot an.

Christian: Denn wir wollen im Podcast ja auch über Dinge sprechen, die die Hamburg Gruppen

Christian: Online University ein Stück weit anbietet, um genau das zu ermöglichen.

Christian: Und mit allen unseren GästInnen sprechen wir letztendlich über die Themen,

Christian: die uns drei Angebote, drei Lernangebote anbieten.

Christian: Und ich war ehrlich gesagt ganz begeistert, dass du mir geschickt hast,

Christian: über welche drei Lernangebote du sprechen möchtest hier im Podcast.

Christian: Und das Erste, das ich in deiner E-Mail an mich gesehen habe,

Christian: ist betitelt mit How to Change a Running System und wir hören uns mal kurz an,

Christian: worum es darin überhaupt geht.

Nicola: How to change a running system. Dieses Lernangebot ist aus einer Initiative

Nicola: heraus entstanden, die die Energiewende greifbar macht.

Nicola: Dafür hat sich ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlerinnen und Kreativen

Nicola: zusammengefunden, um die Story der Energiewende so zu erzählen,

Nicola: dass es Lust macht, sich mit ihr auseinanderzusetzen und selbst aktiv zu werden.

Nicola: Das Projekt geht dabei einer zentralen Frage nach.

Nicola: Wie können wir gemeinsam den Klimakollaps abwenden und dabei sowohl Gesellschaft

Nicola: als auch Natur schützen?

Nicola: Die Initiative setzt auf die Kraft von fundiertem, aber verständlich aufbereitetem

Nicola: Wissen, das Menschen Orientierung gibt und zum Handeln motiviert. Denn eines ist klar.

Nicola: Die Transformation zu einer klimagerechten Gesellschaft kann nur gelingen, wenn alle mitmachen.

Nicola: Das sehr aufwendig aufbereitete Lernangebot mit Videos, Animationen und Grafiken

Nicola: macht Mut, sich den Herausforderungen der Energiewende zu stellen.

Nicola: Mit Neugier, Kreativität und wissenschaftlicher Fundierung.

Nicola: How to Change a Running System ist ein Lernangebot der HAW Hamburg.

Christian: Jetzt, wo wir und die Zuhörerinnen so ein bisschen besser wissen,

Christian: worum es bei How to Change a Running System geht. Ich weiß nicht,

Christian: wie es dir ging, als du es dir angeschaut hast.

Christian: Ich habe es mir angeguckt und ich habe in einem früheren Podcast-Format der

Christian: WHO auch einen der MacherInnen des Projekts kurz interviewt.

Christian: Und ich weiß nicht, ich habe es mir dafür angeguckt und es war noch in so einem früheren Stadium.

Christian: Ich glaube, es war noch nicht mal richtig veröffentlicht. Und ich habe das angesehen

Christian: und konnte es erst gar nicht so richtig glauben, dass das, was ist,

Christian: was eine Hochschule publiziert und raushaut,

Christian: in dem Fall eine Schauspielerin engagiert, die auch straight ins Video guckt

Christian: und direkt und auch interessant und zuhörbar vorgetragen irgendwie,

Christian: die die Inhalte nochmal kondensiert, danach Expertinnen, die eingebunden werden,

Christian: interessantes Informationsdesigns,

Christian: Farbgebung, Sprache.

Christian: Alles hat irgendwie gepasst und ich dachte mir, da hat doch irgendwer so getan,

Christian: als sei er oder sie in der Hochschule.

Christian: Ich denke, eine Agentur landet hier den nächsten Kommunikationscoup und irgendwann

Christian: kommt ein großer Big Reveal und wir merken alle, okay, wir wurden hinters Licht

Christian: geführt. Aber es ist tatsächlich ein Hochschulangebot.

Christian: Und gleichzeitig habe ich aber auch gedacht, ich muss mich da zehn Minuten durchklicken

Christian: und mein Monolog zu dem Thema hat auch gleich ein Ende.

Christian: Aber ich muss mich da zehn Minuten durchklicken und ich habe eigentlich die

Christian: Dringlichkeit des Themas verstanden. Ich habe verstanden, was wir als Gesellschaft tun können.

Christian: Ich habe verstanden, was vielleicht sogar ich alleine tun kann.

Christian: Also der alte Spruch, die Fakten sind eigentlich da. So, wir müssen jetzt nur noch was tun.

Christian: Und habe mich gleichzeitig in der Welt wiedergefunden, auch im letzten Jahr,

Christian: in diesem Jahr, in dem menschengemachter Klimawandel nach wie vor geleugnet

Christian: wird von Einzelnen, nicht von der Mehrheit, aber von Einzelnen.

Christian: In dem Politik, so manchmal so einem Versprechen hinterher läuft,

Christian: auch die gute alte Zeit ganz viele Anführungszeichen in der Luft zurückzuholen und,

Christian: Haben mich dann gefragt, naja, how to change a running system ist dann ja irgendwie

Christian: immer noch so ein unvollendetes Versprechen irgendwie dabei.

Christian: Wir haben da schon viel, auch bevor wir über das Lernangebot gesprochen haben,

Christian: irgendwie drüber diskutiert oder gesprochen, aber mich würde schon nochmal ganz

Christian: konkret an dem Beispiel irgendwie auch deine Perspektive interessieren,

Christian: weil du ja eben auch dich mit Kommunikation befasst.

Christian: Und ich will jetzt gar nicht, das muss ich glaube ich vorweg schicken,

Christian: dieser einen Webseite, diesem einen Lernangebot, die Verantwortung überhelfen,

Christian: jetzt hier mal eben das Running System, also das laufende System irgendwie zu ändern.

Christian: Habe mich aber schon gefragt, was deine Perspektive auf das alles ist,

Christian: was ich hier gerade so dystopisch vorgetragen habe.

Karla: Für mich ist das ja ein spannendes Angebot und ich überlege mir eben immer auch,

Karla: Wie können wir Menschen zum Mitmachen bewegen?

Karla: Also dieses System, das sind ja wir.

Karla: Und das ist nicht irgendwer. Also oft schieben wir das ja so ab.

Karla: Und mir ist ganz wichtig, dass wir unsere eigene Rolle darin verstehen.

Karla: Und auch aber die Möglichkeit, also die Selbstwirksamkeit darin finden.

Karla: Und das muss einfach unterhaltsam geschehen.

Karla: Und da nützen einem, also es gibt ja genug Paper einfach dazu.

Karla: Das hilft aber niemandem weiter, weil das einfach viel zu komplex und elitär ist.

Karla: Und deswegen ist das eben, finde ich, so ein Angebot, sollten sich alle angucken, tatsächlich.

Karla: Und vor allen Dingen, weil es eben ein positives Angebot ist.

Karla: Und natürlich müssen wir, du hast die Dringlichkeit angesprochen,

Karla: da muss relativ schnell was passieren, beziehungsweise alles,

Karla: was wir heute tun, ist schon eine gute Tat.

Karla: Sozusagen, wir haben ja keinen Zeitplan, der sagt, also jetzt bis...

Karla: April 2028, sondern jetzt.

Christian: Heute.

Karla: Und von daher, diese Dringlichkeit ist auf jeden Fall gegeben.

Karla: Aber ich finde auch, the change of running system,

Karla: also die Angst, die einem dann immer gemacht wird, und damit wird ja ganz oft gearbeitet.

Karla: Also wir sehen diese Flammen aus den USA und wir sehen die Überschwemmungen.

Karla: Und dann wird versucht, damit Kommunikation zu betreiben. Aber das führt bei

Karla: den Menschen oft zu so einer Schockstarre.

Karla: Das ist eh egal. Dann kann ich da nicht hinziehen. und ich muss jetzt mein ganzes

Karla: Leben ändern und warum machen denn die anderen nicht und die großen Ölgesellschaften

Karla: und die Gedanken rennen so hin und her und das Natürlichste ist,

Karla: dass man abblockt innerlich.

Karla: Das ist ja erstmal nicht, weil man ein schlechter Mensch ist,

Karla: sondern weil es einfach zu viel ist für mich.

Karla: Und deswegen finde ich helfen solche Angebote, einfach zu verstehen,

Karla: was passiert da und was ist meine Rolle darin und was kann ich wirklich tun.

Karla: Und auf der einen Seite können wir als einzelner Mensch sehr viel tun,

Karla: weil natürlich mein eigenes Verhalten, Da kann ich immer was verändern.

Karla: Auf der anderen Seite muss auch klar sein, welche Rolle habe ich als Bürgerin

Karla: darin, Druck auszuüben, um die großen Strukturen zu ändern, also dieses Gesamtsystem.

Karla: Und es spielt ja alles miteinander rein.

Karla: Hobby-Politikerin, da interessiere ich mich als Kommunikatorin.

Karla: Da interessiere ich mich aber auch als der Mensch, der auch Teil dieses Systems ist.

Karla: Immer mehr Bausteine für mich mitzunehmen, wie muss ich auch mit anderen drüber sprechen?

Karla: Was kann ich da vielleicht lernen? Also zum Beispiel eben wie du sagst,

Karla: sozusagen ein Infotainment-Angebot und eben nicht, wenn jemand sagt,

Karla: ja, aber ist das denn wirklich so nicht zu sagen, doch guck mal,

Karla: hier sind doch fünf Studien, die das bestätigen.

Karla: Das wird niemand nachlesen, sondern so ein Angebot zu schicken und zu sagen,

Karla: du, vielleicht irgendwie geht

Karla: es doch mal auch mit deinen Kindern durch oder bei euch in der Familie.

Karla: Da sind so ein paar Bausteine dabei.

Karla: Oder wenn du dich auch schon damit beschäftigst, vielleicht hilft dir das in

Karla: der eigenen Argumentation nochmal vor Ort in der Partei oder im Sportclub oder wo auch immer.

Karla: Und bin deswegen da sehr daran interessiert, weil jeden sozusagen,

Karla: jeden Millimeter, den wir als System abweichen, um nochmal die Kurve zu kriegen

Karla: vom aktuellen den Weg, den wir gehen, ist ja gut.

Karla: Und ich kann dieser Millimeter sein. Du kannst dieser Millimeter sein.

Karla: Die Menschen, die uns jetzt zuhören, können dieser Millimeter sein,

Karla: den es braucht, um sozusagen diesem Kometen auszuweichen.

Karla: Und das allererste, was geschaffen werden muss, ist Verständnis.

Karla: Deswegen, wir brauchen ganz viele genau dieser Angebote.

Christian: Und es ist ja auch tatsächlich so, da möchte ich auch alle, die zuhören,

Christian: nochmal neugierig machen, sich das anzuschauen.

Christian: Weil nicht nur das Infodesign und die Webseite irgendwie schön sind und irgendwie

Christian: gut lesbar und interessant, sondern es ist tatsächlich auch so,

Christian: dass sowohl Technologien als auch Verhaltensweisen gesellschaftlich und individuell

Christian: irgendwie ablesbar sind aus diesem Angebot.

Christian: Das ist genau das, was du meinst. Ich kann jetzt mal gucken,

Christian: wie ich den Millimeter oder die zwei Millimeter vielleicht sogar nach links

Christian: oder rechts komme, um irgendwie auszuweichen.

Christian: Und deswegen an der Stelle auch eine auch wirklich sehr persönlich ernst gemeinte

Christian: Empfehlung, sich das mal anzuschauen.

Karla: Genau, und selbst wenn wir diese Dringlichkeit nicht hätten,

Karla: Sehe ich uns als Gesellschaft verpflichtet, das Beste aus dem,

Karla: was wir können, rauszuholen und nicht sozusagen,

Karla: wir sitzen auf der Couch und das finde ich so ganz unangenehm,

Karla: diesen Rückblick, wenn ich mir vorstelle,

Karla: ich bin 80 Jahre alt, ich liege auf dem Sterbebett und dann kriegt man diese Zahl und weiß,

Karla: ich habe so und so viele Jahre auf Instagram verbracht und so und so viele Jahre

Karla: Serien geguckt und wie viel Zeit habe ich eigentlich damit verbracht,

Karla: mich weiterzuentwickeln und mein Potenzial auszuschöpfen.

Karla: Und das ist immer so, wenn ich dann mal wieder, also wir haben ja alle Tage,

Karla: wo es einfach nicht so richtig funktioniert.

Karla: Und es ist tatsächlich so, was ich sehr als motivierend empfinde,

Karla: zu sagen, ich kann doch so viel mehr.

Karla: Und das empfinde ich auch bei uns als Gesellschaft, wenn ich die aktuellen Debatten

Karla: sehe, die wir gezwungen sind zu führen, finde ich schon fast beleidigend.

Karla: Weil wir können einfach so viel mehr und deswegen das alles das sozusagen, dass wir,

Karla: Fahrradstädte ausbauen, dass wir alternative Verkehrsangebote schaffen,

Karla: dass wir uns die Plätze zurückholen von den Autofahnden, wieder für mehr Raum

Karla: für Familien und und und.

Karla: Das sollten wir ja auch machen ohne diese Dringlichkeit, einfach weil es richtig

Karla: ist und weil wir sozusagen viel zu klug sind, um auf dem aktuellen Stand stehen

Karla: zu bleiben und es sollte von jedem von uns finde ich schon das Bestreben sein,

Karla: die Gesellschaft sozial nachhaltig fürs Miteinander besser zu gestalten.

Karla: Und ja, deswegen also selbst auch ohne die Dringlichkeit hätten die Informationen,

Karla: finde ich, sehr viel Relevanz.

Christian: Ja, im Motiv der persönlichen Beleidigung fühle ich mich irgendwie abgeholt,

Christian: vielleicht sogar mehr als ich möchte.

Christian: Ja, spannend. Dank dir für die Perspektiven. Wenn du magst, lass uns vielleicht

Christian: direkt zum nächsten Lernangebot weiter, oder?

Christian: Wir hören mal kurz rein, worum es im nächsten Lernangebot geht.

Nicola: Die digitale Transformation des Kulturmanagements. Dieses Lernangebot bietet

Nicola: einen Einblick in die Zukunft der Kulturbranche.

Nicola: In zehn prägnanten Videos teilen DozentInnen des Instituts für Kultur- und Medienmanagement

Nicola: ihre Expertise zu den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.

Nicola: Jeder Kurzfilm zwischen drei und fünf Minuten lang beleuchtet einen spezifischen

Nicola: Aspekt, von der Zukunft der Museen bis hin zu kulturpolitischen Weichenstellungen.

Nicola: Die digitale Transformation des Kulturmanagements richtet sich in erster Linie

Nicola: an Menschen, die noch keine vertieften akademischen Kenntnisse im Fachgebiet

Nicola: Kulturmanagement haben.

Nicola: Es ist ein Angebot der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Christian: Auch hier, ich habe das Gefühl, wir haben über ganz viel, was in diesem Lernangebot

Christian: steckt, schon im Vorgespräch gesprochen.

Christian: Das zeigt eigentlich nur nochmal viel mehr, dass du dir die richtigen Lernangebote

Christian: ausgesucht hast. Es ist also für alle was dabei bei der HU.

Christian: Und gleichzeitig habe ich noch so konkret vielleicht die Frage,

Christian: es geht ja im Podcast bei uns auch immer darum, wie,

Christian: das haben wir auch schon gestreift, wie man unterwegs im Verlauf seiner beruflichen

Christian: Karriere, persönlichen Entwicklungen, wie auch immer man das framen möchte,

Christian: so Lernerfahrungen auch macht und auch mitnimmt.

Christian: Also was einen prägt von der Erfahrung.

Christian: Du hast eingangs, ich erinnere mich so 2014 rum, 2015, so der Schritt nach Hamburg.

Christian: Vorher die Zeit bei Lovely Books. Ich weiß gar nicht, ob du das so runterkochen

Christian: kannst, aber ich probiere es trotzdem mal, dich das zu fragen,

Christian: was so die Sachen sind, die du aus dieser Zeit für dich persönlich auch mitnimmst

Christian: und gelernt hast, die dich heute auch noch prägen, wo du dich heute noch erinnerst

Christian: an Transformationsprozesse, weil du sie ja jetzt auch immer wieder begleitest und mitmachst.

Christian: Ob du willst oder nicht.

Christian: Also was begleitet dich vielleicht?

Christian: Gibt es irgendwie so die Karla-Paul-Drei-Regeln-Transformation und dann übertragen

Christian: wir die noch schneller auf Kulturmanagement und haben.

Karla: Die Lösung für.

Christian: Alles? Hast du da was dabei?

Karla: Meine oder die wichtigste Erfahrung für mich war, dass das Problem oder die

Karla: große Herausforderung dabei nie die Software ist.

Karla: Also die richtige Technik zu finden, zu sagen, okay, was wird jetzt bei uns

Karla: implementiert und welchen Anbieter nutzen wir da und wie wird was übersetzt

Karla: und wollen wir ein internes System dafür haben und und und.

Karla: Sondern die Hardware, also der Mensch in dem Fall, da findet ja die eigentliche Transformation statt.

Karla: Und das hatte ich mir am Anfang, da bin ich schön blöd reingerannt und dachte,

Karla: ja, so was kriegt jeder einen Link.

Karla: Und dann machen wir einmal so eine Schulung und dann können die das.

Karla: Und das hat ganz schön lang gebraucht eigentlich, bis ich verstanden habe,

Karla: wie man das langfristig begleiten muss, wie man das vorbereiten muss,

Karla: wie gut man ein System kennen muss, um zu verstehen, welche Bausteine brauche

Karla: ich eigentlich, um diese Transformation wirklich so zu begleiten,

Karla: dass die Menschen sich damit wohlfühlen, dass sie Lust haben,

Karla: das zu machen, dass sie das anwenden.

Karla: Weil sonst hat man im schlimmsten Fall wirklich ein System, das zwar dasteht,

Karla: aber wo alle ihre eigenen Wege finden, sich drumherum zu arbeiten.

Karla: Weil die Menschen hatten ja vorher auch schon was zu tun.

Karla: Und die haben ja für sich Wege gefunden, ihren Alltag, ihre Arbeit,

Karla: das, was sie da tun, irgendwie zu machen, zu gestalten.

Karla: Und das ist ja dieses Running System, das hat ja auch für sie über viele Jahre gut funktioniert.

Karla: Im Team, mit KundInnen, wo auch immer.

Karla: Und dann wundert man sich sozusagen, dann trifft man sich nochmal zwei Monate

Karla: später und sagt, ach toll, es gibt ja kaum Fragen.

Karla: Und dann guckt man sich irgendwann die Login-Daten an und sieht, ja, okay.

Karla: Und das hat ja alles Gründe. Und am Anfang ging ich auch immer davon aus,

Karla: naja, vielleicht sind Menschen, also wie gesagt, ist ja auch schon lange her,

Karla: war ein wichtiges, also finde ich sehr, sehr wichtig, dass man sich dann,

Karla: dass man sieht, so Menschen sind dann ja aus gutem Grund da sehr beharrlich.

Karla: Nicht gleich zu sagen, ja toll, natürlich, dann mache ich mir jetzt jeden Tag

Karla: drei Stunden frei, weil ich habe ja sonst nichts zu tun.

Christian: Die Karla hat das gesagt.

Karla: Das sehr, sehr gerne. sondern dass das sehr viel Vorarbeit braucht mit dem System,

Karla: in das es dann implementiert wird und mit den Menschen sozusagen und die vorzubereiten

Karla: und wirklich auch sehr gut zu begleiten,

Karla: auch diese Nacharbeit zu schaffen, das ist ähnlich du machst ja auch die Workshops,

Karla: also nur die Menschen da hinzusetzen und dann da einen Vortrag zu halten und

Karla: dann machen die vielleicht mal so drei, vier Gruppenübungen,

Karla: und dann war es das, also man freut sich, weil man hat was verdient aber man weiß genau,

Karla: da wird überhaupt nichts verändert in den Wochen und Monaten danach.

Karla: Aber natürlich so die Abteilungsleiter können halt einen Haken machen an Fortbildung.

Christian: Auch eine Funktion von Beratung.

Karla: Naja, manchmal nimmt man es so mit, sind wir mal ehrlich, aber tatsächlich,

Karla: wenn man jetzt sagt, wir wollen ja wirklich die Transformation und nicht nur

Karla: den Schein für die Transformation,

Karla: dann stellt man doch fest, dass man sehr viel auf der psychologischen Ebene

Karla: arbeiten muss und ja auch will, weil man dann erstmal erfährt sozusagen,

Karla: was ist da überhaupt notwendig. Ja.

Karla: Diese Veränderung, die manchmal ja sehr stark von oben gewünscht ist,

Karla: braucht es die von unten eigentlich überhaupt oder hat man eigentlich den falschen Ansprechpartner?

Christian: Oder ist sie von vornherein ohne Fachexpertise so an Problemen vorbeigedacht,

Christian: dass es eigentlich gar nicht funktionieren kann?

Karla: Also ganz, ganz viel, wo man ja erstmal eigentlich da mit dem Menschen viel

Karla: mehr arbeiten muss und auch, finde ich, sehr empathisch rangehen muss,

Karla: nicht nur um sie zu überrollen und dann zu sagen,

Karla: hier so, das wird jetzt so gemacht, sondern tatsächlich um ernsthaft ins Gespräch

Karla: zu gehen und zu sagen, was ist jetzt das Beste in deiner Situation für dich,

Karla: damit du mit dieser Lösung arbeiten kannst.

Karla: Und das habe ich über viele Jahre auch in Führungspositionen erst mal lernen

Karla: müssen, was ja auch gut ist.

Karla: Aber beziehungsweise es gab ja auch einen gesellschaftlichen Wandel diesbezüglich.

Christian: Es gab auch den Diskurs stark verändert, glaube ich.

Karla: Genau und in Unternehmen gearbeitet, wo das einfach sozusagen stark hierarchisch

Karla: war und einfach von oben, es wurde eben etwas angeordnet.

Karla: Und heute macht man das ja glücklicherweise in vielen Bereichen nicht mehr.

Karla: Und das finde ich auch sehr viel sinnvoller, aber es bedarf natürlich mehr Arbeit mit den Menschen.

Karla: Und das ist ja auch richtig so. Und bis ich das verstanden habe und bis das

Karla: auch bei mir selber in allen Arbeitsweisen drinnen war.

Karla: Das hat gedauert. Heute arbeite ich so viel lieber.

Karla: Und das war, glaube ich, so das größte, wichtigste Learning tatsächlich für

Karla: mich. Unabhängig von jeglichem Prozess.

Christian: Ja, genau. Und das ist dann auch, glaube ich, unabhängig auch von der Branche.

Christian: Also so eine Branche hat ja dann nochmal vielleicht Eigenheiten.

Christian: Also die Pharmaindustrie ist vielleicht anders geprägt.

Christian: Als das Kulturmanagement.

Karla: Oder ob man hier den HSV.

Christian: Schwieriges Thema.

Karla: Ob man den HSV trainiert. Auch da würde mich das, also der Blick hinter die

Karla: Kulissen tatsächlich sehr interessieren, wie viel da an systemischen Arbeiten stattfindet.

Karla: Weil sozusagen das Prinzip, wie sind Menschen aufgestellt, wo haben die Sicherheit,

Karla: wo haben die Bedürfnisse und sowas, diese ganzen Rollen, die wir da einnehmen,

Karla: das wie du sagst, ist es ja unabhängig davon, bin ich jetzt im Vor,

Karla: bin ich im Sportverein, bin ich in meiner Arbeitsstätte.

Karla: Wenn man sozusagen das Prinzip einmal gelernt hat, dann kann man das da ja auch

Karla: anwenden, wenn es einmal im Kopf klick gemacht hat.

Christian: Jetzt haben wir so oft schon die Vokabel Lernen benutzt, dass ich eigentlich

Christian: nicht umhinkomme, uns in die nächste Rubrik des Podcasts zu stürzen.

Christian: Du kennst es schon, du hast es schon gesagt, du hast ein, zwei Folgen auch schon vom Podcast gehört.

Christian: Wir haben die Rubrik Lernen oder Lernen Angebot und letztendlich passiert da

Christian: nichts weiter, als dass wir dir oder ich dir entweder oder Fragen stelle und

Christian: du gerne einfach kurz und bündig entscheiden kannst.

Christian: Hund, immer Hund. Du nimmst das vorweg. Du kannst nicht lesen,

Christian: was hier steht, aber es wird passieren, dass ich dich unter anderem nach deiner Kaninenprägung frage.

Christian: Wir fangen mal an. Die Rubrik heißt Lernen oder Lernen und wenn du länger antworten

Christian: möchtest, darfst du das auch und wenn du kurz antworten möchtest,

Christian: ist das auch voll in Ordnung. Es geht los.

Dritte Stimme: Lernen oder Lernen?

Christian: Lernen in Fiktion oder Lernen in Non-Fiktion?

Karla: Beides.

Christian: Dein erster Joker gleich bei der ersten Frage?

Karla: Das ist für mich natürlich mit dem Literaturhintergrund eine fiese Frage.

Karla: Ich finde natürlich den Joker Non-Fiktion.

Christian: Okay, also ist die korrekte, ich habe es jetzt aus dem Englischen entlehnt.

Christian: Ist das das Sachbuch dann?

Karla: Sachbuch, ja.

Christian: Okay.

Karla: Sachfachbuch, ja.

Christian: Lernen im Gespräch oder lernen allein?

Karla: Im Gespräch.

Christian: Lernen beim Machen und Erleben oder formal, also in Ausbildungen, Kursen, Trainings?

Karla: Beim Machen.

Christian: Lernen auf Sylt oder Lernen in Hamburg?

Karla: Hamburg.

Christian: Hundetraining durch Menschen oder Menschentraining durch Hunde?

Karla: Ja, Menschentraining durch Hunde.

Christian: Das ist auch meine Erfahrung. Das haben wir, glaube ich, über dich noch nicht

Christian: verraten. dass es eigentlich, selbst wenn man wollte, wäre es,

Christian: glaube ich, schwer, dich zu treffen, ohne dass du deinen vierbeinigen Begleiter dabei hast, oder?

Karla: Das stimmt, ja.

Christian: Sehr gut. Dankeschön. Dann lass uns gleich zum nächsten Lernangebot kommen.

Nicola: Collaborative Ideation – Gemeinsam Ideen entwickeln Dieses Lernangebot zeigt

Nicola: Wege zur kreativen Zusammenarbeit in dezentralen Teams.

Nicola: Die Teilnehmerinnen verfolgen den gesamten Prozess der kollaborativen Ideenfindung,

Nicola: von der Problemanalyse bis zur finalen Auswahl der besten Lösungen.

Nicola: In fünf strukturierten Lernblöcken lernen die Interessierten effektive Tools und Methoden kennen.

Nicola: Zudem erhalten Sie Tipps und Hinweise, wie Sie den kreativen Austausch in Teams

Nicola: optimal fördern können.

Nicola: Digitale Werkzeuge, die eine offene, dezentrale Zusammenarbeit ermöglichen,

Nicola: spielen dabei eine besondere Rolle.

Nicola: Das Angebot richtet sich an alle, die Produktentwicklung verstehen möchten und

Nicola: gemeinsam neue Wege bei komplexen Problemstellungen suchen.

Nicola: Collaborative Ideation, gemeinsam Ideen entwickeln, ist ein Angebot der TU Hamburg.

Christian: Ich habe auch hier wieder das Gefühl, eigentlich ist so ganz viel von dem,

Christian: was wir gerade gehört haben, schon irgendwie angesprochen zumindest.

Christian: Und habe eigentlich nur, ich glaube, eine vielleicht sogar fiese Frage.

Christian: Ich muss mal gucken, ob sich deine Augenbrauen und Mondwinkel gleich nach oben oder unten ziehen.

Christian: Ob du vielleicht einen konkreten Bericht hast, also ich weiß,

Christian: du bist gerade in einer, ich glaube sehr nach meinem Eindruck von außen,

Christian: in einer sehr lebendigen Arbeitsumgebung.

Christian: Da wird gerade viel überlegt und gedacht und eine neue Idee entwickelt und wahrscheinlich

Christian: vergeht keine Woche, in der nicht drei Ideen verworfen und zwei probiert und

Christian: eine verworfen wird wieder.

Christian: Und gleichzeitig ist das Lernangebot, das du dir rausgepickt hast, ja eins, das ist,

Christian: So eine Art Reise simuliert. Also fast schon so eine Art, weil irgendwie muss man es ja aufbereiten.

Christian: Ich stehe manchmal selber vor dem Problem, irgendeine Geschichte muss ich ja erzählen.

Christian: Und die Reise, die hier gemacht wird, ist im Prinzip eine Reise auf einer Landkarte,

Christian: wo verschiedene Stationen im Prinzip abgearbeitet werden. Und zumindest,

Christian: wenn man im ersten Moment drauf schaut, hat man, glaube ich,

Christian: den Eindruck, ach, das ist doch einfach linear.

Christian: Ich analysiere meine Probleme, ich gehe dann zu den Herausforderungen,

Christian: ich gucke, ich sortiere aus, ich siebe nochmal durch.

Christian: Hier und da noch zwei Kreativmethoden und am Ende habe ich ein perfektes Produkt, das funktioniert.

Christian: Was dann aber ganz oft nicht mitgedacht wird, ist, dass es ja auch Backloops hat.

Christian: Also, dass ich auch immer wieder zurückgehen muss und sagen muss,

Christian: okay, vielleicht habe ich mein Problem doch noch nicht verstanden,

Christian: weil ich hänge hier einen Schritt drei fest.

Christian: Und ich finde, man kann da theoretisch total gut drüber sprechen,

Christian: aber vielleicht hast du ja ein Beispiel aus der Praxis, ist,

Christian: dass du auch gerne ein bisschen verfälschen darfst, wo du denkst,

Christian: ach, das findet sich in dem Kosmos eigentlich ganz gut wieder.

Christian: Das kann ich hier erzählen, ohne hinterher auf den Deckel zu kriegen.

Karla: Ich glaube, da kann ich auch einfach so drüber sprechen. Also erstens mal finde

Karla: ich, ist für mich gar nicht immer das finale Ziel, das Produkt an sich,

Karla: sondern auch hier wieder der Prozess.

Karla: Weil ich immer neue Wege suche, wie ich mit entweder meinem Team Wir sind ja

Karla: verschiedene Teams bei uns, also ich in PR und Marketing,

Karla: in der Kundenkommunikation auf der App und auf der Website, aber auch nach außen.

Karla: Und dann zusammen mit dem Community-Bereich, dann gibt es natürlich einen sehr,

Karla: sehr starken, großen IT-Bereich.

Karla: Und ich versuche immer bei mir im Kopf neue Türen zu öffnen,

Karla: weil wir ja wahnsinnig unterschätzen, einfach wie oft wir in gelernten Mustern arbeiten.

Karla: Und das ist auch für vieles, was wir alltäglich tun, ja natürlich völlig in

Karla: Ordnung, weil wir wollen das schnell machen und dann greifen wir einfach auf

Karla: das zurück, was wir schon können. Das ist ja auch richtig so.

Karla: Aber wenn es darum geht, neue Lösungen zu finden und wir merken gerade online,

Karla: mit was wir da nicht alles konfrontiert sind, was NutzerInnen eben heute erwarten

Karla: oder auch was technisch mit den verschiedenen Zugriffen einfach verlangt wird,

Karla: dann muss man kreativ sein und da darf man kreativ sein.

Karla: Und da merke ich natürlich, dass ich ganz oft von der kommunikativen Perspektive

Karla: nicht so richtig in diese Entwicklerperspektive reinkomme, die einfach ganz anders ist.

Karla: Die haben ganz andere Probleme, die haben ganz andere Learnings und Strukturen.

Karla: Und von daher finde ich da die Zusammenarbeit immer sehr, sehr spannend.

Karla: Muss aber auch zusehen sozusagen, haben wir da beides was davon?

Karla: Und geht es nicht nur darum, dass die mir ständig was erklären müssen?

Karla: Und ja, es ist natürlich nett, irgendwie Karla, wie du dir das so ausgedacht

Karla: hast, aber so aus den und den Gründen, sondern wie können wir da auch wirklich

Karla: trotzdem unterschiedlichen Ausrichtungen als Teams noch besser zusammenzuarbeiten.

Karla: Und da geht es mir nicht nur darum, dass wir dann am Schluss eine Kampagne haben

Karla: oder hier ein Feature oder ähnliches, sondern dass sich mein Denken grundlegend ändert.

Karla: Und deswegen auch immer wieder sozusagen die Schritte anders zu gehen,

Karla: um im Kopf andere Denkformen, sozusagen Denkweisen, Blickwinkel zu öffnen und

Karla: besser zu verstehen, wie gehen die ran.

Karla: Ich finde es immer super wichtig, dass man den anderen auch die Expertise lässt,

Karla: damit ich weiß, okay, ich kann

Karla: auch mal kurz fragen und vertraue einfach darauf, deren Antwort stimmt.

Karla: Aber ich möchte das auch aus Respekt deren Zeit gegenüber besser mitdenken,

Karla: auch zu verstehen, anders zu denken. Wie gehen die daran?

Christian: Früher einbeziehen dadurch wahrscheinlich.

Karla: Spart finde ich dann schon auch Ressourcen. Und ich finde, es ist auch eine

Karla: Respektsangelegenheit.

Karla: Also ich freue mich ja auch, wenn jemand versucht, meinen Bereich besser zu

Karla: verstehen Und so sagt, guck mal, ich habe das schon mal vorbereitet oder versucht mitzudenken.

Karla: Das ist ja immer ein Angebot, nicht ein übergriffiges Besserwissen.

Karla: Und das ist eben die grundsätzliche Frage, es gibt von, ich glaube von Opel

Karla: war das mal, diese Werbekampagne um Parken im Kopf.

Karla: Dass diesen Gedanken sozusagen wirklich im Kopf umzuparken,

Karla: also ganz anders zu denken, als sonst man das automatisch macht,

Karla: den habe ich mir immer gemerkt und den versuche ich oft, auch wenn es natürlich

Karla: manchmal unbequem ist, zu machen.

Karla: Und wir haben glücklicherweise mit Kooperationspartnern, mit Teampartnern,

Karla: also wir haben bei uns sehr, sehr viele verschiedene Stakeholder,

Karla: da ganz oft mitzugehen und erst recht, wenn es für mich knackig wird im Kopf.

Karla: Also wenn ich merke, da kann ich jetzt gar nicht so viel beitragen,

Karla: das ist überhaupt nicht mein Bereich, da komme ich mir vielleicht in einem Meeting mal dumm vor,

Karla: das ist ja nichts Negatives, sondern ich habe mich einfach bisher damit halt

Karla: nicht, das ist nicht mein Fachbereich, wirklich da tiefer reinzugehen.

Karla: Also in den Schmerz sozusagen reinzugehen und zu sagen, du, ich möchte mit dir

Karla: so gut wie möglich zusammenarbeiten.

Karla: Kannst du mir was zeigen? Können wir mal so einen Prozess zusammen machen,

Karla: damit ich verstehe, wie das funktioniert und wir diesen Weg zusammen besser gehen können?

Karla: Und da ist sozusagen für mich am Ende gar nicht so sehr das Produkt,

Karla: das glaube ich, die auch alleine vielleicht entwickeln könnten und oft ist es

Karla: ja auch so, dass man sagt, okay, hier, wir haben das Produkt und dann werde ich dazu gerufen,

Karla: aber mir wäre es natürlich viel lieber, ich gehe diese Schritte vorher auch

Karla: mit, um in meinem Kopf sozusagen schon die richtigen Türen zu öffnen,

Karla: um zu verstehen, wo kommt es eigentlich her, wie gestalten wir das.

Karla: Bin ich, also verstehe ich das wirklich von Grund auf und kann diese Gespräche

Karla: mit dir dann auch auf Augenhöhe führen?

Christian: Also ganz viel von dem, was wir auch besprochen haben im letzten Lernangebot,

Christian: also digitale Transformation des Kulturmanagements, Partizipation,

Christian: andere Leute einbeziehen, gucken, wie kann ich vielleicht auch mit denjenigen,

Christian: die hinter betroffen sind, gemeinsam entwickeln.

Christian: Also Fragen finden sich hier ja

Christian: auch wieder und gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass das auch was ist,

Christian: was ich mir in der Zeit der Nullerjahre, Zehnerjahre gut vorstellen kann und

Christian: bei allem, was ich sonst so weiß, du hast eben auch kurz von dem beruflichen

Christian: Leben so der Generation unserer Eltern gesprochen, da war das bestimmt ein anderer

Christian: Prozess nach allem, was ich höre und lebe.

Christian: Und dass da so eine partizipative Idee von die Kommunikatorin redet man mit

Christian: einer Entwicklerin und dann kommt noch irgendwie ein Stakeholder und ein Betroffener

Christian: und die und die kommen auch noch dazu.

Christian: Das sind ja auch tatsächlich einfach neue Welten und neue Arbeitswelten,

Christian: die ich glaube ich auch schwer in einem Satz einfach mal so erklären würde oder erklären kann.

Karla: Ja, also auch hier finden wir natürlich wieder diesen demokratischen Prozess

Karla: wieder und auch das menschliche Angebot zu zeigen, dass man sagt,

Karla: ich gebe mir überhaupt Mühe, dich verstehen zu wollen. Und...

Karla: Das spiegelt sich, finde ich, ja in allem. Das ist so eine gesellschaftliche Entwicklung.

Karla: Ich hatte gestern ein Gespräch, eine Veranstaltung zusammen mit Dr.

Karla: Lena Marbacher, die auch Mitgründerin ist von Neue Narrative.

Karla: Das werden vielleicht einige kennen, die sich auch sehr, sehr stark mit Systemen auseinandersetzt.

Karla: Und da gibt es, also es gibt durchaus auch die Idee tatsächlich in manchen Bereichen

Karla: zu sagen, man wechselt mal die eigene Tätigkeit,

Karla: um dieses Umpacken im Kopf oder dieses Lernen sozusagen bis zum Produkt auch

Karla: noch besser abzubilden und dieses Verständnis füreinander, dass man wirklich

Karla: sagt, ja, du kommst aus der Kommunikation, aber du machst trotzdem jetzt mal einen Monat IT,

Karla: und wechselst so durch und das gilt jetzt nicht, also wir sind jetzt in diesem

Karla: Arbeitskontext, in dem, was ich gerade beruflich teilweise mache,

Karla: Aber das gilt ja auch für alle anderen Rollen, die wir so einnehmen.

Christian: Einkauf, Betrieb.

Karla: Ja, oder auch in der Familienstruktur, die wir haben. Ganz oft ist das natürlich,

Karla: also haben wir mit, zum Beispiel, wie man auf Kinder guckt, weil wir ganz oft

Karla: verlernt haben, wie ist das eigentlich, da besser die Rolle einzunehmen.

Karla: Auch da könnte man ja sagen, wir haben vielleicht am Ende des Tages ein Produkt

Karla: stehen, sagen wir jetzt mal, einen großen Sommerurlaub.

Karla: Auch da mal sowas durchzugehen, Schritt für Schritt zusammen und zu sagen,

Karla: wer hat da eigentlich welche Gedanken und wo kommen wir da hin und wer nimmt

Karla: welche Aufstellungen und und und.

Karla: Also ich finde, das könnte in einigen Systemen Sinn ergeben,

Karla: aber es bedarf natürlich einer gesellschaftlichen Grundeinstellung der, finde ich,

Karla: Empathie, der Zuwendung, des ernsthaften Auseinandersetzens miteinander,

Karla: aber ich finde, das ist eben das viel, viel, viel schönere, sinnvollere Lernen

Karla: als unter Zwang und im Notfall und,

Karla: in dem, ja, wenn du es nicht verstehst, wird es trotzdem gemacht,

Karla: sieh zu, dass du nachkommst und das ist ja sozusagen, das versuchen wir im Kleinen umzusetzen,

Karla: im Idealfall ist es ansteckend und sozusagen diese gesellschaftliche Veränderung,

Karla: ja, ist im Ganzen dann auch mit dabei.

Christian: Vielen Dank, Karla. schönes Gespräch. Ich hoffe, die Zuhörenden verzeihen uns,

Christian: dass wir so zwei, drei Minuten länger geworden sind, als wir sonst zu werden.

Christian: Aber das ist perfekt. Ich habe sehr gern mit dir gesprochen.

Christian: Ich fand es auch an vielen Stellen schön in der Analyse und gleichzeitig ermutigend,

Christian: was ja für den Februar 2025 alleine schon viel sagt.

Christian: Danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Danke, dass du bei uns im Podcast

Christian: warst und hoffentlich bis bald.

Christian: Und ich möchte auch dir, Felix, dem vierbeinigen Freund hier mit uns im Raum,

Christian: für die Beteiligung am Format danken.

Karla: Vielen Dank dir.

Dritte Stimme: Moderation Nicola Wessinghage und Christian Friedrich. Musik Jakob Koczycki.

Dritte Stimme: Produktion Christian Friedrich.

Dritte Stimme: Die Angebote der Hamburg Open Online University stehen allen frei zur Verfügung.

Dritte Stimme: Um unsere Lernangebote zu nutzen, musst du keine Voraussetzungen erfüllen.

Dritte Stimme: Schau einfach online vorbei.

Dritte Stimme: Unsere Internetadresse ist www.hoow.de.

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